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Wie der Künstler selbst sagt, ist seine Malerei der Versuch, das Vergängliche und Flüchtige in einer klassischen Form - in Portrait- und Landschaftsdarstellungen - festzuhalten.

Die Arbeiten von Jan Schüler erscheinen daher auch in ihrer Malweise denkmalhaft monumental. Die zusammengefassten Formen sind klar strukturiert, erscheinen wie gemeißelt, nichts verliert sich im Detail. Seine Portraits bezeugen die Existenz und die Rolle der dargestellten Personen im Leben des Künstlers, wir sehen Freunde, Verwandte, Liebhaber, seine Muse Amanda Lear. Dabei verwendet der Künstler Attribute und Symbole, setzt malerische Zitate und bestimmte Gestiken ein, um eine metaphorische Ebene hinzuzufügen und ein Sinnbild zu schaffen. So weist die Darstellung über das Individuelle und Detailgetreue hinaus und wird - in den Worten des Künstlers - “überpersönlich”. Es geht nicht um die Wiedererkennbarkeit, sondern um die Qualität des Augenblicks. Schülers Bildwelten sind geprägt von der Vergänglichkeit, von der Erfahrung, dass nichts beständig ist. Romantisch-melancholische Landschaftsszenerien, Portraitierte, denen Attribute wie Lilien - als Symbol des Todes - oder Unterweltshunde anbei gestellt werden, Bildtitel wie “Lebensstern”, “Herbstabend” oder auch der Ausstellungstitel “Stationen” verweisen auf die Endlichkeit des Daseins und stellen Fragen nach der eigenen Identität, dem Woher und dem Wohin.

Jan Schüler, 1963 in Gießen geboren, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Rissa und war Meisterschüler von Fritz Schwegler. Neben der Malerei findet die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit auch auf anderer Ebene statt. Er sammelt Bilder und ordnet den Nachlass der Künstlerin Maina-Miriam Munsky, die indirekt mit seiner Familiengeschichte verbunden ist und gleichzeitig das Bindeglied zwischen Poll und Schüler herstellt. Schülers Mutter Renate Schüler-Lamert war eine Zeit lang mit Peter Sorge liiert, der später Munsky heiratete.

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Jan Schüler
Stationen
Ort: Galerie Eva Poll