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Die Kölner Galerie Boisserée zeigt zu den "Kölner Premieren" (gemeinschaftliche Eröffnung der Kölner Galerien am 29./30. April) Arbeiten des seit über 40 Jahren in Paris lebenden, 1936 in Hamburg ge-borenen Malers Jan Voss. Nach einer viel beachteten one-man-show des Künstlers auf der ART COLOGNE 2002 widmet sich die diesjährige Ausstellung den Arbeiten auf Papier und Leinwand aus den letzten Jahren. Zudem werden aber auch einige der weniger bekannten Collagen und Plastiken des Künstlers zu sehen sein, die ebenfalls in der letzten großen Einzelaus-stellung in der Galerie Lelong im vergangenen Jahr in Zürich ausgestellt worden sind.

Jan Voss zählt in seiner Wahlheimat Frankreich zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der Gegenwart. In der Bundesrepublik sah man von ihm museale Ausstellungen zuletzt 1997 In der Kunsthalle Kiel und im Jahr 2002 in der Städtischen Galerie Villa Zanders in Bergisch Gladbach.

Das eigentlich durchgehende Thema der Malerei von Jan Voss ist das "geordnete", sich aber gleichzeitig in ständiger Bewegung befindliche Chaos einer vielgliedrigen Situation. Voss experimentiert mit unterschiedlichen Techniken und Materialien - es gibt sowohl kraftvolle, farbintensive, aber auch ganz leise, erzählende und eher zeichnerisch wirkende Arbeiten auf Leinwand.

Dem gegenüber stehen die aus zerrissenen Aquarellen collagier-ten Papierreliefs, und die eher leise und fragil auf den Betrachter wirken. Seien es Leinwände, Holzreliefs, Papierreliefs oder Aquarelle, allen gemein ist die Anhäufung unterschiedlicher Farb- und Formenelemente, die ineinander greifen, sich überschneiden und durch Linien, Zeichen und Zeichen-fragmente miteinander verbunden sind.

Diese Formensprache wandte Voss zunächst auf das zweidimensionale Bild, ab den 80er Jahren auch auf dreidimensionale Objekte an. Für ihn zählt seitdem alles, was der Bildwerdung dient: reißen, falten, zerknittern, sägen, fräsen, hämmern, nageln und kleben, alle Materialien können somit "Malmaterialien" sein. Diese Komplexität, die die Arbeiten von Voss auszeichnet, "soll," so Voss, "dem Betrachter assoziative Freiräume geben, erst dann entfaltet ein Bild seinen poetischen Gehalt.

Darum darf der Betrachter nicht auf etwas Bestimmtes festgelegt werden. Sein Denkapparat muss frei kombinieren können". So wirken Jan Voss' Arbeiten auf den Betrachter auch rätselhaft und vielschichtig, aber auch optimistisch, fröhlich und vital. "Die Werke", so der mit dem Künstler befreundete Schriftsteller Peter Handke, "geben einem Haus Schwung, so wie man einer Schaukel einen Schwung gibt."

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Jan Voss