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Jan Voss wurde 1936 in Hamburg geboren. Bereits 1960 zog er in seine Wahlheimat Paris und gehört heute in Frankreich zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart. Seit vielen Jahren vertritt die Galerie Boisserée Jan Voss in der Bundesrepublik und zeigte bereits 2002, 2005 und 2008 Einzelausstellungen. Zu den diesjährigen "DC Open" sind auf beiden Ausstellungsebenen Arbeiten aus den letzten Jahren zu sehen. Die Vitalität, Farbigkeit und Präsenz der z.T. großformatigen neuen Leinwände (wie z.B. die 5 m große Arbeit "So alleine" von 2008 oder die 3 m große Arbeit "Wo drückt der Schuh?" von 2010) bestimmen die Atmosphäre der über 30 Exponate umfassenden Show.

Ähnlich wie für seine Zeitgenossen Arman oder Villeglé aber auch Télémaque, Erro und andere Künstler des Nouveau Réalisme und der Figuration Narrative, wird für Jan Voss die künstlerische Auseinandersetzung mit der Realität seines urbanen Lebensumfeldes bestimmend. Ein zentrales Thema begleitet wie ein roter Faden das ganze Werk des Künstlers: Ordnung und Chaos, Aufbau und Zerfall eines in der Schwebe befindlichen Zustandes. Die Arbeiten von Jan Voss zeigen in seiner unverwechselbaren Handschrift unser Leben als einen vielschichtigen, oft chaotischen Zeitverlauf. In unserer medial geprägten Zeit reflektiert er die unzumutbare Summe von Zeichen, die wir täglich aufzunehmen und zu verarbeiten haben. Aus der Umbruchsituation der 60er Jahre - Nouveau Réalisme und Figuration Narrative auf der einen Seite, auf der anderen Einflüsse der amerikanischen Pop Art - findet Jan Voss zu einem eigenen Weg. Es ist faszinierend, wie der Künstler seine Themen durch das Experimentieren mit den verschiedensten Materialien zu immer neuen Werkgruppen und Ausdrucksmöglichkeiten führt. Da sind die kleinfigurigen, gegenständlichen, fast comicartig-narrativen Zeichnungen und Bilder der 60er Jahre, die, nach und nach abstrahiert und fragmentiert, in den frühen 70er Jahren übergehen in farblich reduzierte Liniengeflechte. Ein früheres Werk von 1994 auf Sperrholz mit dem Titel "Hindernisse" dokumentiert das bereits seit den 90er Jahren beginnende Interesse des Künstlers, haptisch wahrnehmbare Materialität durch Einbeziehung von Collagen mit Papier, Karton, Leinwand oder Holz zu erreichen. Seit den 80er Jahren bestimmt mehr und mehr die Farbe das Werk des Künstlers, die Malerei wird dichter, farbintensiv und expressiv. Ende der 90er Jahre entsteht eine Werkgruppe mit dem Titel "Wandlung", in der Jan Voss in einer raster- oder schachbrettartigen Grundordnung einzelne Zeichen oder Fragmente von Zeichen aus seinem malerischen Vokabular so einbringt, dass die Dynamik die symmetrische Grundordnung "überwuchert", ihre formale Strenge überwindet und sich dadurch ein faszinierendes Spannungsverhältnis aufbaut . Eine andere Werkgruppe "Remue ménage" ("Durcheinander") zeigt ein Netzwerk farbiger Linien, die offenbar mit Tempo auf die weiße Leinwand gezeichnet wurden. Farbige Papierreliefs wie die Arbeit "Site 78" entstehen aus einer Art Reservoir verworfener Zeichnungen und Aquarelle, die auf diese Weise zu einer neuen Bestimmung finden. Ebenfalls entstehen Reliefs aus einem Spezialkarton, "Figurants", sowie großformatige Holzreliefs und farbige Holz- und Keramikplastiken.

Zu dieser Ausstellung erscheint ein Katalog mit 36 farbig abgebildeten Objekten, einem Vorwort von Johannes Schilling sowie schwarz-weißen Fotos des Künstlers im Atelier des Bonner Fotografen Jürgen Eis, der zum Preis von Euro 10 im Inland kostenfrei versandt wird.

Ausstellung vom 9. September bis 15 Oktober 2011 Eröffnung am Freitag, den 9. September um 19:00 in Anwesenheit des Künstlers Die Galerie hat anlässlich der "DÜSSELDORF COLOGNE OPEN GALLERIES" besondere Öffnungszeiten: Freitag, 09.09.2011 (bis 22:00); Samstag, 10.09.2011 (bis 20:00); Sonntag, 11.09.2011 (12:00–18:00)

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