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Was ist Pflege, wenn nicht Pflicht? Körperpflege, Tierpflege, Grabpflege, Pflege von Kulturgütern, aber auch Pflege von Tradition und Erinnerung — unter ‚Pflege’ wird eine ganze Fülle von Tätigkeiten verstanden. Diese umfassen ein Spektrum, welches sich von ‚kulturellen Heldentaten’ bis zu Zwangshandlungen erstreckt. ‚Pflegerische Handlungen’ vollziehen sich vor dem Hintergrund tatsächlicher Verwahrlosung oder imaginierter Kontrollverluste. Sie zielen immer auf die Bewahrung ihrer Gegenstände oder Personen aber auch oft darauf, sie und sich selbst vorteilhaft nach Außen zu präsentieren. Damit steht ‚Pflege’ auch im Dienst der Vorführung (Performance) der eigenen Identität.

Zu diesem Themenkomplex wird eine theatrale, interaktive Installation präsentiert. Dafür wurden bevorzugte Objekte und Habitusformen der Pflege untersucht und ‚pflegerische Handlungen’ für die Kamera inszeniert. Das daraus entstandende Objekt- und Bildmaterial dient als Rohstoff für die Ausstellung. Mitwirkende und Betrachter werden in einen Kreislauf einbezogen, der den Weg von Artefakten durch die Instanzen ‚kultureller Pflege’ simuliert. Erinnern und Vergessen, das Spiel mit Sichtbarem (sammeln, ausstellen) und Verborgenem (aussortieren, einlagern) werden erfahrbar, sichtbar wird dabei immer wieder der Zusammenhang von ‚Pflege’ und Identität. Das Projekt »Pflege: Zwischen Zwangshandlung und kultureller Heldentat« wird gefördert durch die Landeshauptstadt Dresden, Kulturamt und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Pressetext

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Janet Grau
»Pflege: Zwischen Zwangshandlung und kultureller Heldentat« Fotografie, 10-tägige Performance & interaktive Installation
In Zusammenarbeit mit Angela Böhme, Annett Gerlach, Katja Hoffmann, Anna Krebs, Franziska Scherner und Kristina Tost