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Als 1997 im Rahmen einer Wanderausstellung in der Kunsthalle Mannheim zum ersten Mal plastische Werke und Rauminstallationen von Jaume Plensa zu sehen waren, geschah dies mit dem Ziel, einen der interessantesten jüngeren Bildhauer seiner Zeit in einem Museum vorzustellen, das eine ausgesprochene qualitätvolle Sammlung dreidimensionaler Bildwerke besitzt. Wenn nun die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum und die Kunsthalle Mannheim sieben Jahre später in Kooperation eine umfangreiche Doppelausstellung mit dem Künstler realisieren, dann gibt es hierfür andere Gründe. Zum einen steigerte Plensa in den letzten Jahren mit jeder neuen Arbeit die Qualität und Komplexität seines Werks, zum anderen liegt im veränderten Kontext beider Museen eine besondere Chance, mehr von dem in der Zeit Verborgenen und die Gegenwart Enthüllenden sichtbar werden zu lassen. So finden in beiden Museen in diesem Jahr nicht etwa zwei identische, sondern unterschiedliche Ausstellungen statt, die im Kern viel Gemeinsames offenbaren, aber aus Gründen der unterschiedlichen Sammlungen und Raumsituationen einen weit verzweigten und tieferen Einblick in das bildnerische Denken und Schaffen eines Künstlers erfahrbar werden lassen.

In der Mannheimer Ausstellung die im September eröffnet wird und deren Titel "Is Art Something in Between?" lauten wird, konzentriert sich der Künstler vor allem auf raumbezogene Werke, die sich - ausgehend von den Realitäten "Körper", "Sprache" und "Zeit" - als eindrucksvolle "überzeitliche" Installationen lesen lassen. Zentraler Ausgangspunkt für jede raumbezogene Arbeit ist ein im Museum vorhandener und speziell ausgewählter Ort, mit dem das Werk eine temporäre kongeniale Einheit eingehen kann. Im Zusammenhang mit Plensas Werken wurden insgesamt sechs größere Räume ausgewählt, die von ihren Proportionen her und in bezug auf die Lichtführung für eine Reihe von Installationen besonders geeignet sind. Dadurch kann der Künstler sowohl eine inhaltliche Choreographie als auch eine inszenatorische Dramaturgie entwickeln, mit der seine Arbeiten entsprechend authentisch wahrgenommen werden können. Bei der Betrachtung der Werke lässt sich demnach etwas erspüren, das sich einer genaueren sprachlichen Fixierung entzieht, in uns aber ein Gefühl von Vorstellungswelten und Freiräumen aufkommen lässt, die sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bewegen. Plensas Werke gehen weit zurück in die Geschichte der Menschheit, der Welt, zu den elementaren Medien, zu den Grunderfahrungen des Seins und Daseins, die sich als Angst oder Freude, Genuss oder Zerstörung, Liebe, Hoffnung oder Trauer manifestieren können und denen somit eine gedächtnisstiftende Bedeutung zukommt. Plensa ist ein Magier von Körper und Geist, der das Körperliche durch Poesie auflöst oder das Ephemere in konkrete Formen überführt. Somit ist sein Werk Spiegel der Welt, Splitter aus Chaos und Ordnung, durch die wir mit ihr im Innersten verbunden sind.

Pressetext

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Jaume Plensa: Is Art something in between?