trottoir, Hamburg

Hamburger Hochstrasse 24, St. Pauli
20359 Hamburg

plan route show map

artist / participant

press release only in german

Jeannette Fabis Formationen stehen in einer Ökonomie des Wiedererkennens. Es sind Module für einen unverwandten Blick auf das, was man längst zu kennen glaubte.

Jeannette Fabis verwendet für ihre Installationen und Objekte alltägliche Materialien als Module. Für die Ausstellung im Trottoir hängen Parabolantennen, von ihrer vorgeblichen Nützlichkeit isoliert, in Trauben im Schaufenster des Ausstellungsraums. Fabis präzisiert Wahrnehmung von Wucherungen an Gebäuden. Eine visuelle Attraktion, die ausschließlich in Stadtvierteln mit disparatem Sozialgefüge zu finden ist. Als zwänge der Staat, mit seinen durchrhythmisierten Leistungen (Wohngeld, Alg2, Harz4 - 8) die Bewohner zum einzig bleibenden Individualismus, nämlich seine Antennen chaotisch hinzustrecken woher man auf Besserung hofft.

Jeannette Fabis nüchterne Formationen stehen in einer Ökonomie des Wiedererkennens, welche in ihrer Sachlichkeit aber jeden Kitsch, (Wiedererkennen ist meistens kitschig) verbieten, es sind Module für einen unverwandten Blick auf das, was man längst zu kennen glaubte.

"Wir sind Wiedersehende, die tautologische Wiederholung des Gleichen, beeinflußt auch unsere Wahrnehmung. Wir verbringen unsere Zeit und unser Leben damit, das zu betrachten, was wir bereits betrachtet haben. Die Phänomene, die uns den Blick auf die Welt verstellen, berauben uns auch der Energiequellen; unsere relative Blindheit verbirgt uns unschätzbare Informationsquellen." (Paul Virilio)

only in german

Jeannette Fabis
open/secret