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Die Ausstellung stellt zwei Künstler vor, Anna Kocourková und Jiří Ladocha, die heute beide in Westböhmen leben, der gleichen Generation angehören und sogar im selben Jahr geboren wurden. Jeder von ihnen arbeitet in einem anderen Medium, ihre Ästhetik weist jedoch Berührungspunkte auf. Beide stellen hier ihre neuesten Arbeiten vor.

Anna Kocourková begann mit dem Fotografieren bereits zum Ende der sechziger Jahre, und zwar in enger Zusammenarbeit mit ihrem Mann Karel Kocourek. Richtig durchgesetzt hat sie sich jedoch erst in den neunziger Jahren, als sie sich der Farbfotografie zugewandt hatte, und gerade die Arbeit mit der Farbe begann in ihren Fotografien eine ausgeprägte Rolle zu spielen. In ihren sorgfältig komponierten Aufnahmen bemüht sie sich in Form eines konzentrierten, visuell wirksamen Bildkürzels die ästhetische Essenz der gesehenen Realität zu erfassen. Sie konzentriert sich auf das Detail, häufig ein völlig unauffälliges und banales, das von dem fotografischen Bild zu einem visuellen Zeichen, zu einer Metapher des Ganzen erhöht wird.

Jiří Ladocha ging im Jahr 1968 nach Kanada ins Exil. Nach Klattau kam er das erste Mal im Jahr 1994, als die dortige Galerie eine große Schau der im Exil entstandenen Kunst zeigte; später stellte er hier noch zweimal aus. Als er sich entschieden hatte auf Dauer nach Tschechien zurückzukehren, wählte er anstelle des durch Bergbau und Industrie verwüsteten Nordböhmen, von wo aus er einst ins Exil gegangen war, gerade die Umgebung von Klattau. Er schafft ästhetisch verfeinerte Objekte, die jedoch häufig eine Spannung zwischen der eleganten, perfekt ausgeführten Form und dem sozialkritischen Inhalt in sich tragen. In den letzten Jahren befasst er sich mit der Kritik der Genmanipulation (im Zyklus Die neue Alchimie), häufig arbeitet er mit manipulierten Gipsabgüssen klassizistischer Büsten, deren Deformierung für ihn eine Metapher für den Verfall der traditionellen Werte der westlichen Kultur darstellt.

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Jiri Ladocha. Skulpturen
Anna Kocourkova. Fotografien