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Joachim Grommek hat ein Genre und Medien übergreifendes Werk entwickelt, dass sich nicht ohne das Verhältnis zur Moderne, dem Spiel mit den Referenzen, auch im semiotischen Sinn, der Forschung in benachbarten Medien, denken lässt.

Grommek benutzt handelsübliche Spanplatte, grundiert diese weiß, und nutzt nun ein Repertoire verblüffender Trompe-l’œil: Mit der perfekten Illusion der Oberfläche von Spanplatte und von verschiedenfarbigen Klebebändern stellt er Kompositionen her, die einst "ungegenständlich" genannt wurden. In früheren Arbeiten ist Grommek analytisch vorgegangen, hat etwa die Maße von Warhols Siebdrucken übernommen und anstelle der Fläche, die der versetzte Druckrahmen einnahm, Spanplatte gemalt. Die gezeigten Arbeiten sind ohne direkte Referenz, rufen jedoch sofort imaginäre Vorläufer aus der Moderne auf. Grommek schlägt dem Begriff des Ungegenständlichen ein Schnippchen: Die dargestellten Materialien erzeugen ein unwiderstehlichen taktilen Reiz, man ist versucht, die Klebebänder abzuziehen, die Abstraktion wird durch sinnliches Interesse unterspült. Obwohl es sich hier um Darstellungen handelt, zwingt Grommek den Betrachter die Materialität der Arbeit, auch der nicht sichtbaren, zu imaginieren. Er beschäftigt sich mit der Kunstfertigkeit der "Fälschung" "poverer" Materialien durch aufwändige Handarbeit, er stellt sich die echte Spanplatte hinter der gemalten vor, studiert die seitlichen Ränder des Bildes. Sieht man zunächst ein gemaltes Brett, erschließt sich nach und nach eine nicht mehr auflösbare Rückkopplung von Material und Darstellung. (...) Ausgehend von Fragen der Postmoderne nach den Grenzen und Grundparametern eines Genres, nach Spiegelungen und Fortsetzungen in anderen Medien gelingt es Joachim Grommek eine individuelle Poetik zu entwickeln.

Text: Thomas Ravens, Berlin

Pressetext

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Joachim Grommek