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Der in Darmstadt lebende Maler und Bildhauer Joachim Kuhlmann hat von 1966 bis 1971 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei, Grafik und Wandmalerei studiert und war danach in Halle Meisterschüler bei Willi Sitte. Lehrtätigkeiten an verschiedenen künstlerischen Einrichtungen in Dresden, Halle, Erfurt und Bremen folgten. Erst in den 70er Jahren ist er über Auftragsarbeiten zur Bildhauerei gekommen. Zu den wichtigsten öffentlichen Arbeiten gehört die Verwirklichung seiner künstlerischen Gesamtkonzeption für das Haus der Kultur in Gera, - die große Reliefwand zum Thema „Lied des Lebens“.

Kuhlmanns malerische Arbeiten von 2010 stehen im engen Dialog mit der Natur. Sie zeigen ein eigenständiges Konzept, das sich erst im Arbeitsprozess in eruptiven Malflüssen frei entwickelt. Kuhlmann fühlt und denkt in leuchtenden Farben. Er zeigt ihre Raumbildungen, Energiebündelungen und Naturstimmungen - wie das Flimmern der Sonne im Blätterwerk der Laubbäume, den Wandel des Lichts im umgebenden Wald bis in die späten Abendstunden. Kuhlmanns Bildauffassung ist beeinflusst von der Philosophie und Poesie der deutschen Frühromantik, dem klassischen Informel und künstlerischen Positionen, die sich von Naturanschauungen herleiten, wie u.a. bei Caspar David Friedrich, William Turner, Bernard Schultze, Fred Thieler, David Hockney und David Nash. Kuhlmanns bildhauerische Ideen entwickeln sich zunächst in seinen Skizzenbüchern und den zeichnerischen und malerischen Studien. Wenn sich seine Bildkonzepte als plastisch tragend erweisen, entstehen raumgreifende Arbeiten in Gips, Stein und Bronze. Seine Ideen- und Werkentwicklungen konzentrieren sich auf Figur, Torso und Fragment. Mit der Folge Arkanum (Geheimnis) hat Kuhlmann für sich einen Figurentypus entwickelt, der in immer neuen Bild- und Sinnzusammenhängen die Seinsfragen des Menschen veranschaulicht. Charakteristisches Merkmal für Kuhlmanns Figurenauffassung ist ihr komplexer geistig-emotionaler Gehalt: Die Figuren entwickeln sich als raumgreifende Energieformen in zerklüfteter Oberflächengestalt. Sie thematisieren die zunehmende Instabilität der Menschen in dieser Welt und schaffen Bewusstsein für die sich verändernden Lebens- und Kunstzusammenhänge.

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Joachim Kuhlmann
Imagination Natur