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Joao Penalva
The roar of lions (2006) Einkanal-Videoprojektion, in Farbe, Ton, Dauer: 37 min.

Anlässlich der Berlinale 2007 präsentiert der Künstler João Penalva seine neueste Videoarbeit in der daadgalerie Berlin. The roar of lions wurde während einer längeren Frostperiode im Jahr 2005 auf der Mitte des Grunewaldsees, der im Grüngürtel der Stadt Berlin liegt, gefilmt.

Als historienträchtiger Wald dient der Grunewald gleichzeitig als Ausflugsort und Wohngegend der wohlhabenden Klasse. Penalva kommentiert, dass sein Werk “[…] beinahe als Dokumentation eines ländlichen Ortes und seiner Bevölkerung mit Erwachsenen, spielenden Kindern und Haustieren gesehen werden kann, zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Tag. Während jedoch das projezierte Bild vertraut bleibt, veranlasst der Erzähler den Zuschauer, andere Bilder, von anderen Orten, Menschen und Geräuschen zu visualisieren; er wirft die Frage auf, wieviel es bedarf, damit alles Vertraute und Sichere zum Unbekannten und Bedrohlichen wird. Ist es möglich, dass parallele Welten in unseren Gedanken koexistieren? Wo beginnt das Traumland?”

Der 37-minütige Videofilm ist mit einem englischen Text von Penalva im Untertitel unterlegt, der akustisch in chinesischer Übersetzung gesprochen wird. In einem anderen Zitat bemerkt Penalva außerdem: “Das Verständnis, wie sich Zeit hier zusammensetzt, ist nur von einem Wort abhängig - dem letzten, das man hört. Es funktioniert vergleichsweise wie eine Falzung, an der das Filmende auch gleichzeitig dessen Anfang darstellt.“

João Penalva wurde 1949 in Lissabon geboren; seit 1976 lebt und arbeitet er in London.

Zwischen 2003 und 2004 wurde João Penalva mit dem Berlin DAAD Artists Residency ausgezeichnet.

Im Rahmen der XXIII Bienal Internacional de Sao Paulo (1996) vertrat Penalva sein Geburtsland Portugal und präsentierte den Portugiesischen Pavillion auf der XLIX Biennale di Venezia (2001). Darüber hinaus stellte der Künstler auf der 2. Berlin Biennale (2001) sowie auf der Sydney Biennale im Jahr 2002 aus. Einzelausstellungen (Auswahl): Centro Cultural de Belém, Lissabon und Frac Languedoc-Roussillon, Montpellier (1999); Camden Arts Centre, London; Contemporary Art Centre, Vilnius; Galerie im Taxispalais, Innsbruck; Tramway, Glasgow (2000); Rooseum Centre for Contemporary Art, Malmö (2002); Institute of Visual Arts, University of Wisconsin, Milwaukee, und The Power Plant, Toronto (2003); Serralves Museum of Contemporary Art, Porto, und Ludwig Museum Budapest (2005); Irish Museum of Modern Art (2006).