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„Gossage hat eine große Hauptstadt Europas fotografiert und zwar als eine historische Bühne, auf der sich kulturelle und persönliche Dramen abgespielt haben, als ein Ort, an dem Verbrechen begangen wurden, von denen die Mauer eines der jüngsten war. Darüber hinaus hat Gossage die Fähigkeit, Bedeutung jenen einfachen Dingen zuzuordnen, an denen die meisten Menschen, selbst andere Fotografen, achtlos vorübergehen. ... Seine Berlin-Arbeit wird sicher als einer der wichtigen Beiträge zur Landschaftsfotografie der 80er Jahre angesehen werden. Sie ist eine faszinierende Meditation über einen Ort, über Geschichte und Politik, aber auch über die Macht der Fotografie." Gerry Badger in: „Berlin in the Time of the Wall“, Loosestrife Editions, 2004.

Während der 80er Jahre wurde Berlin zu Gossage vorrangigem Blickpunkt. Berlin und die Mauer, vergessene Landstriche, unwillkommene Geschichten – vergessene und erinnerte – wurden zum Ort an dem Gossage seine Ideen entdeckte, welche den persönlichen Stil seiner fotografischen Erzählungen auszeichnen. Diese Schaffensphase ist unbestreitbar seine wichtigste und hat ohne Frage seine gesamte nachfolgende Arbeit beeinflußt.

John Gossage (*1946 in New York, lebt in Washington D.C) ist ein Künstler, der Geschichte in Fotografien sichtbar macht. Er fotografiert Orte und Plätze, die alltägliche Geschichten erzählen: abgenutzte Pfade durch verlassene Gebiete, Ecken, in denen sich Schutt und Trümmer ansammeln, Graffiti auf einer Mauer, ein Tisch nach einem Essen. Gossage fotografiert das, was gerade geschehen ist, um uns zu erinnern, daß wir schon fast wieder vergessen hatten, daß es je passiert ist. Indem er uns nach dem fragt, was wir verlegt oder verlassen haben, konfrontiert er uns mit der Gegenwart, während sie zur Geschichte wird.