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Die Werke von Jon Pylypchuk sind trashig, niedlich, krass, liebenswert, ekelerregend, aufregend und bitter ernst. In seinen Zeichnungen, Collagen und Assemblagen, in seinen großformatigen Installationen und in seinen Filmen konfrontiert der kanadische Künstler das Publikum mit den nüchternen, trostlosen, manchmal verstörenden und verachtenswerten Aspekten des Alltags. Seine seltsamen Versammlungen verrückter Kreaturen wecken gleichzeitig Gefühle von tiefer Solidarität und verständnisvoller Zuneigung. Eine Fantasiewelt entsteht, die trotz ihrer mitunter abstoßenden Anmutung umsichtig jede Distanzierung vermeidet. Stattdessen bedient sich der Künstler einer verschlagenen, teuflischen Ironie, verbunden mit einem im Zweifel schockierenden Humor, um dem Betrachter seine Geschöpfe und ihre Konflikte näher zu bringen. Mit einer listigen Verspieltheit, die stets aus emanzipatorischer Ernsthaftigkeit entsteht, betrachtet er verblüffend aufrichtig die Schwierigkeit des Menschseins in der unmittelbaren Gegenwart. Humor wird zu einer doppelbödigen, aber ernsthaften Methode zur Reflexion und Analyse gesellschaftlicher Grundproblematiken.

Gezeigt werden zehn Puppen, acht Zeichnungen/ bzw. Collagen, darunter fünf neue Arbeiten, die eigens für die AZKM gemacht sind und eine Video-Installation.

Die Ausstellung wird gefördert von der Kunststiftung NRW.

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Jonathan Pylypchuk