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Jonas Lipps
30.06.2019 - 25.08.2019

Eroeffnung: Samstag, 29.06.2019 19:00 Uhr
Ort: Halle fuer Kunst Lueneburg, Reichenbachstrasse 2, 21335 Lueneburg

Versucht man die Arbeiten von Jonas Lipps zu beschreiben, dann geht das in etwa so: Jonas Lipps zeichnet. Hierfuer benutzt er vornehmlich Tusche, Wasserfarben, Buntstifte und Casein, um auf heterogenen Untergruenden wie Papierservietten, Pizzakartons oder gefundenen Papieren oft als surreal beschriebenen »Welten« zu entwickeln, welche in sozial-repressiven Zusammenhaengen situiert sind (Schule, Amt, Krankenhaus, Polizei etc.) und von einer Faszination fuer die sich dort ereignenden skurrilen bis sadistischen Begebenheiten zeugen.
Allein schon der vielgestaltigen Untergruende wegen verstroemen Lipps Arbeiten etwas je Spezifisches; man koennte auch sagen, In-sich-Konzentriertes. Das sind keine Zeichnungsreihen. Lipps’ Bilder/Szenerien stehen im Gegenteil eher fuer sich, gehen in die Tiefe, bilden Krater, in die man hineingezogen wird, und suchen erst im zweiten Schritt das Gespraech mit ihren Nachbarzeichnungen. Auch wird nichts Schwergewichtiges verhandelt. Zumindest nicht auf erster Ebene. Vielmehr sind es Narrationen, die wie schnelle Witze, Gassenhauer oder Traeume funktionieren. Witz interessiert hier allerdings nur als Format (die kleine Erzaehlung) und Verdichtungstechnik.
Wer sich mal als Comedian versucht hat, weiß wie schwer es ist, die Pointe wirklich auf den Punkt zu bringen. Scheitern und Erfolg liegen hier ganz nah beieinander. Lipps gelingt dies jedoch mit einer nicht enden wollenden Leichtigkeit. Immer und immer wieder. Das hat schon was von Altersweisheit und korrespondiert auf sonderliche Weise mit dem seltsamen Aus-der-Zeit-gefallen-Sein seiner Bilder, aber auch mit dem offenkundig distanzierten Blick, den er auf die Dinge (und wohl auch auf sich) richtet.

Arbeiten von Jonas Lipps (*1979 Freiburg) wurden u.a. gezeigt bei Bureau NY, New York (2018), bei Tanya Leighton, Berlin (2018, 2017), in der Gallery Celine, Glasgow (2017), bei The Duck, New York (2016), bei Grieder Contemporary, Zuerich (2016, 2014), bei LISZT, Berlin (2015), bei walks news, Berlin (2015), in der Galerie der Stadt Schwaz (2015), bei Paradise Garage, Los Angeles (2015), in den Fuerstlich Fuerstenbergischen Sammlungen Donaueschingen (2014), bei Truth and Consequences, Genf (2014), bei Cleopatra’s, New York (2014), im Kunstverein Bremerhaven (2013), bei der Prag Biennale (2013), im M1, Hohenlockstedt (2013), bei Ben Brown Fine Arts, Hong Kong (2012), in der Thomas Solomon Gallery, Los Angeles (2012), bei Klosterfelde, Berlin (2010, 2006, 2004), bei Francesca Minini, Mailand (2009), in der Lehmann Maupin Gallery, New York (2008) und in der Gagosian Gallery, Berlin (2005).