Y8, Hamburg

Y8 - International Sivananda Yoga Center
20144 Hamburg

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Einführung Prof. Dr. Schmidt-Wulffen, Rektor der Hochschule für Bildende Künste, Wien Nach seiner umfassenden Werkschau yesterday today tomorrow etc. (Kunstverein Hannover, Kunstmuseum St. Gallen, Kunsthalle Nürnberg und Haus am Waldsee Berlin) erwarten wir hier in Hamburg nun eine ortsspezifische Installation des in England geborenen und in Berlin lebenden Künstlers Jonathan Monk.

Wie Stefan Berg in seinem einleitenden Text zur Werkschau in Hannover (März 2006) schreibt „sind seine Werke irritierende Spiele mit Sprache und Ideen“. Damit steht Monk in der Tradition der Konzeptkunst, deren strenge Prinzipien der Künstler jedoch zugleich stets unterminiert, indem er sie mit alltäglichem Leben füllt und mit der eigenen Biografie konfrontiert. Seine Fotografien, Zeichnungen, Objekte, Installationen und Filme reproduzieren bestehende Werke und Vorbilder der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Tatsächlich war Jonathan Monks erster Vorschlag für Y8, John Armleders vorausgegangene Installation (80 Tannenbäume hingen kopfüber an der Decke) kurzerhand zu wiederholen und umzukehren, so dass die Tannenbäume auf dem Boden stehen: „Maybe we should do it again, but the right way...“ („Vielleicht sollten wir es einfach noch einmal machen, aber richtig herum...“). In seiner Vorgehensweise geht es Monk weniger darum, Objekte zu erfinden als wieder zu finden was möglicherweise am Anfang einer Produktion eines Kunstwerk gestanden hat, jedoch durch die Sehgewohnheiten und Mystifizierung verloren gegangen ist. Strategien der Rekontextualisierung, Aneignung, Spiegelung, Kommentierung, Doppelung, Verschiebung der Größenverhältnisse würden sicherlich ironisch distanziert gelesen werden können, wären sie nicht gekoppelt an autobiografische Gegebenheiten. Seine Arbeiten werden dadurch in ein hybrides Spannungsfeld entlassen und entwerfen einen Ort, der es schafft, übergeordnete Konzepte und narrative Elemente gegeneinander auszuspielen.

Der Boden von Y8 ist in ein Raster von 36 gleich großen Feldern unterteilt, die nach Osten ausgerichtet sind und als Grundlage und Orientierung für die tägliche Yogapraxis dienen. Während Armleder sich entschlossen hatte, den Boden mit goldener Farbe zu übermalen und die leicht erhabenen Linien des Rasters nur noch als Relief erscheinen zu lassen, passt Monk ein zur Ikone gewordenes Spätwerk des Konstruktivisten Piet Mondrian (1872 - 1944) an das Raster an. Dabei gibt es zwangsläufig Nicht-Übereinstimmungen. Darüber hinaus sind bereits bekannte (A journey from here to there und Zero O’Clock, Courtesy Galerie Meyer Riegger, Karlsruhe) und neue Werke des Künstlers zu sehen, die sich explizit oder indirekt auf Y8 und seine Funktion beziehen.