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Ein Zug der inmitten der Landschaft in seiner Bewegung festgehalten erscheint, Baumstämme, die sich im Wasser nicht aneinander reiben, sondern wie Linien gemalt sind, eine Dünenlandschaft, die sich bis ins Abstrakte in roten Wellen auflöst, Bergsteiger, die sich durch eine nebelige Landschaft Ihren Weg bahnen. Thematisch haben diese Tableauxs, wie Sasses großformatigen Arbeiten genannt werden, nichts gemeinsam. Jörg Sasse legt sich nicht fest und gibt seinen Bildern deswegen auch keine Titel, sondern nummeriert sie. Es sind Abbildungen, die Sasse gefunden, gesammelt oder selbst in flüchtigen Momenten aufgenommen hat. Dieses Conglomerat an Bildmotiven überarbeitet er am Computer und entzieht sie so dem Medium der reinen Fotografie. In diesem Prozess schneidet Jörg Sasse aus dem Material Details aus, setzt einzelne Elemente an anderer Stelle ein oder entfernt sie ganz. Die Bildausschnitte werden verschoben, die Farbigkeit wird verändert und den Bildern wird teilweise die Schärfe genommen. Er schafft Texturen und Strukturen, die die traditionellen Merkmale der Fotografie verschwimmen lassen und ihr einen neuen, nahezu malerischen Aspekt verleihen. Jörg Sasse interessiert an der Fotografie nicht die Abbildung der Realität sondern die Möglichkeiten, die ihm das Material bietet. Die Bilder durchgehen einen Prozess der Verwandlung, der die Motive in den Hintergrund rücken lässt und den Tableauxs dabei Ihrer eigentliche Bedeutung gibt. Die Stimmungen und die Materialität sind das verbindende Element in Jörg Sasses Arbeiten. Und sie sind es auch, die den Betrachter anrühren, einfangen und immer wieder staunen lassen. Denn es gibt keine einfachen Antworten auf die Fragen, die Jörg Sasse mit seiner Kunst aufwirft: Was ist eigentlich dargestellt? Wo wurde es aufgenommen? Aus welcher Zeit stammt es? Was ist ein Original? Ist es eine Fotografie oder sind es doch gemalte Bilder, die bearbeitet wurden?

Jörg Sasse, 1962 geboren in Bad Salzuflen, lebt und arbeitet in Berlin und Düsseldorf.

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Jörg Sasse