Jörn Kruse

Jörn Kruses Bildkonstruktion Nr. 3 im BÜRO DC in Köln entfaltet sich als Parallelvorschlag zur Malerei. Dem Betrachter werden Freiräume gelassen, in denen sich verschiedene Variationen des Bildes nebeneinander entfalten können, nicht vorgegeben und formal-polemisch, sondern vielmehr in einem bildlichen Reichtum einzelner Lösungsvorschläge. Dass die Malerei vor den Augen des Betrachters geboren wird, heißt allerdings nicht, dass der Rezipient einer passiven Bildanschauung wie etwabei einer Dia-Show ausgesetzt ist. Kruses Werk verleitet den Betrachter, seinen Standpunkt zum Objekt immer wieder neu zu definieren, sowohl durch reflexive Ruhe als auch durch Aktivität und Bewegung. Dies unterscheidet Jörn Kruses gedanklichen Ansatz vom historischen Vue Ideale mit seiner einzigen optimalen Sichtweise eines Bildes.

Der Titel Various Painting vermittelt gerade durch seine grammatikalische Anomalie das Spannungsfeld, in dem sich das Objekt von Jörn Kruse befindet: vor dem Hintergrund der Historizität von Malerei und ihrer multiplen Präsenz in Kruses Arbeit findet sich der Betrachter als aktiv betrachtend wieder.

Der 1966 geborene Künstler hat an der Akademie Düsseldorf zunächst bei Markus Lüpertz, dann bei Jan Dibbets studiert. In seinen aktuellen Arbeiten und Ausstellungen stellt Jörn Kruse die Dinglichkeit der Malerei bloß, um unsere Wahrnehmungs mechanismen erfahrbar zumachen.

Pressetext

Jörn Kruse
Various Painting