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press release only in german

In Jörn Stoyas Bildern strahlt Silber. Es fängt das Licht und leitet es über dünne, biegsame und scheinbar elastische Verläufe, bricht es an trocknenden Rändern eingeschlossener Farbe. Spiegelnd, still und leer breitet es sich unterhalb der Bilder aus. Ist Malfläche und Malgrund zugleich. Alles scheint entrückt, abgetaucht, irreal. Ein Zustand, der sich als Übergang beschreiben ließe. Ein Dazwischen: Das, was in den Bildern ist, ist in ihnen eingetaucht, in die Prozesse der eigenen Entstehung, in die Vakuolen, Risse und Hohlräume vergangener Farbaufträge.

Aus den Bildern steigen fremde Ufer und Häuser. Weißes Licht geisterhafter Plätze, Wälder und Höhlen. Über metallischen Wassern spiegeln sich Sequenzen in grünem, roten und blauen Licht. Schimmernde Relikte der Erinnerung wachsen und kristallisieren, atmen den gleichen atmosphärischen Glanz, ähnlich nah und unerreichbar.

Ruhe in Silber, altes Wissen. Innig umarmt dich die leere Luft.

Was bliebe, wenn sich das Sichtbare ablöste oder häuten würde? Fielen wir in ein Netz aus Erinnerungen und würde dies uns halten? Vieles fiele in vieles. Und halten nichts. (Text: Bernd Ruzicska)

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Jörn Stoya
ich küsse die leere luft