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Die Ausstellung der polnischen Künstler Rafal Bujnowski und Józef Robakowski bildet den Auftakt zu weiteren Malereiausstellungen im nächsten Jahr. Wir erweitern das Programm der Galerie, die sich bisher vor allem durch Fotokunst auszeichnete, um aktuelle Positionen der Malerei. So präsentieren wir 2004 neben langjährigen Künstlern der Galerie wie Stephan Balkenhol, Thomas Struth oder Rodney Graham junge Maler wie Wilhelm Sasnal aus Tarnów / Polen.

Rafal Bujnowski (geb. 1974, lebt und arbeitet in Wadowice) Rafal Bujnowski gehört zu der Gruppe junger polnischer Maler um Wilhelm Sasnal, einen der shooting stars der heutigen Kunstszene.

In der Überzeugung, dass Kunst so lebensnotwenig ist wie ein Grundnahrungsmittel, möchte sie Bujnowski mit kleinen Formaten und moderaten Preisen für jeden zugänglich machen. Dabei legt er größten Wert auf handwerkliche Perfektion - an der Krakauer Kunstakademie hat sich Bujnowski intensiv in den Techniken der Malerei und der Grafik geschult, die er heute virtuos beherrscht.

Bujnowskis Themen entspringen dem modernen Alltag, sein Ansatz ist konzeptuell. So lässt seine Serie der „twins“ erahnen, wie eine Welt aussieht, in der Menschen geklont werden können und zu gesichtslosen Abziehbildern der Werbung mutieren.

Den „Photo Index“ Bildern liegen Kontaktabzüge zugrunde, wie man sie im Fotostudio erhält. Die Szenen kommen einem irgendwie bekannt vor, bewahren aber in ihrer Ausschnitthaftigkeit einen Rest von Geheimnis, der einen nicht loslassen will.

In den „Seaside Views in pine-wood frames“ überträgt Bujnowski das der Fotografie eigene Prinzip der Reproduzierbarkeit auf die Malerei: 25 mal hat er das anrührende Motiv von Vater und Sohn beim Strandspaziergang wiederholt.

In den Serien „Paintings on my wall“ und „Pictures in angle“ stellt Bujnowski unsere Wahrnehmung auf die Probe. Täuschend echt wirken seine Bilder von Bildern auf der Wand und sind doch nur schöner Schein.

Józef Robakowski ist ein Altmeister der polnischen Kunstszene, er begründete die Gruppe “Zero-61” in Toru? und nahm 1977 an der DOCUMENTA 6 teil. Bisher war Robakowski vor allem als Videokünstler bekannt, als solcher trat er auch 2002 beim DANCE Festival in München auf. Hier ist er erstmals mit Gemälden vertreten.

Die Initialzündung für die in verschiedenen Medien realisierte Serie Energetic Angles war der Besuch einer gotischen Kathedrale: Józef Robakowski schien es, als würden die Kirchenfenster unter dem Einfall des Lichtes zerspringen; ihre mit Energie aufgeladene geometrische Konstruktion regte Robakowski zu Experimenten mit der befreienden Kraft von Bewegungs- und Lichtenergie an. Die gezackten Linien seiner Gemälde wirken wie elektrisiert und stehen kurz vor der Entladung in den Raum. Vor dem politischen Hintergrund Polens lässt sich Robakowskis Kunst als Akt der Befreiung lesen, kunsthistorisch steht sie in der Tradition kinetischer Lichtobjekte - Robakowski war Mitbegründer der avantgardistischen Künstlervereinigung „Zero-61“.

Der eigentliche Protagonist dieses Films ist die Zeit. 1978, als die Solidarnosc-Bewegung von den kommunistischen Machthabern noch eisern unterdrückt wurde, blickte Józef Robakowski zum ersten Mal mit der Kamera aus seiner Wohnung in Lódz. 1999, als die Stadt auf dem schönen Platz vor seinem Haus ein Hotel bauen ließ, um das nun demokratische Land für den Tourismus zu öffnen, hörte er damit auf. Sein filmisches Tagebuch zeigt, wie der politische und soziale Wandel den Alltag der Stadtbewohner erfasst, ein Phänomen, das weltweit zu beobachten ist. Diese Veränderungen werden umso deutlicher, als Robakowski sie über all die Jahre vom immer gleichen Standpunkt erfasst. Pressetext

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Jozef Robakowski / Rafal Bujnowski