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Eröffnung am Freitag, 21.4.2017, 19 Uhr

Als John Patrick Walsh im vergangenen Sommer aus Los Angeles einflog, um den Kunstverein Heppenheim zu besuchen, zeigte er sich begeistert von der Altstadt, dem Marktplatz und der Starkenburg. Und dass der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ein waschechter Heppenheimer ist, war für den Motorsport-Fan dann das i-Tüpfelchen.

Für seine Ausstellung „Rarri Garden“ im Kunstverein Heppenheim lässt sich Patrick Walsh, der als Künstler unter dem Namen JPW3 auftritt, unter anderem von „Vettelheim“ und Ferrari inspirieren. Seine Werke entstehen vor Ort; zur Vernissage am Freitag, 21. April, um 19 Uhr wird der Künstler dann auch selbst anwesend sein. JPW3, der 1981 in Tallahassee (Florida) geboren wurde und in Pennsylvania aufwuchs, hat derzeit noch eine Ausstellung in der Night Gallery in Los Angeles laufen. Am 28. April eröffnet in der Galerie Nagel/Draxler in Berlin eine weitere Show des Künstlers, der in großen internationalen Sammlungen vertreten ist und beispielsweise auf der Art Basel oder der Art Cologne gezeigt wird.

JPW3 studierte zunächst in Chicago und lebt und arbeitet inzwischen in Los Angeles, wo er auch seinen Master absolvierte. Seine Bildmotive findet er beim Racing. Rennautos, Sportsitze, Zielflaggen, Zwölfzylinder und Alufelgen sind für ihn ein Ausdruck des amerikanischen Gefühls nach Freiheit und Unabhängigkeit – Cars ‘n’ Stripes. Andererseits bringe der Rausch der Geschwindigkeit die Menschen auch in Grenzbereiche, denen JPW3 nachspürt. Immer wieder benutzt er in seinen Arbeiten Wachs.

Dieses uralte Material verläuft im flüssigen Zustand schnell und konserviert dann das Bild oder die Skulptur unter einer milchigen Schicht - wie aus einer anderen Zeit gefallen. JPW3 hat ein eigenes spezielles Verfahren entwickelt, um seine Malerei mithilfe des Wachses auf die Leinwand zu übertragen.

„Rarri“ sagen sie an der US-Westküste umgangssprachlich für Ferrari. Und JPW3 hat für seine Ausstellung in „Vettelheim“ eine verrückte Geschichte förmlich ausgegraben. 1978 entdeckten zwei Jungen in Los Angeles beim Spielen hinterm Haus im Garten einen vergrabenen Dino 246 GTS – für viele Fans der Ferrari schlechthin. Die Polizei buddelte das Auto aus und nahm die Ermittlungen auf. Es war vier Jahre zuvor als gestohlen gemeldet worden.

Die Versicherung hatte zwischenzeitlich den Geschädigten ausgezahlt und ließ den Dino schließlich versteigern. Auch wenn es einige Jahre unter der Erde lag, war das Auto immer noch ein echter Ferrari. Es hatte den Anschein, als ob die Diebe den Wagen nur für einige Zeit verschwinden lassen wollten, um ihn irgendwann einmal wieder ans Tageslicht zu bringen. Ein junger Mechaniker kaufte den Dino und richtete ihn wieder originalgetreu her – die „Ferrari-Mumie“ wurde schnell ein Star auf jeder Autoschau in Kalifornien. Die Geschichte von der Wiederauferstehung des mumifizierten Sportwagens fasziniert JPW3, zumal das Auto nur unweit seines Studios in LA vergraben war. Jetzt wird die Story in Deutschland zu neuem Leben erweckt.