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Eröffnung der Ausstellung
am Freitag, dem 2. September 2016, um 19.30 Uhr
Begrüßung Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung Peter Friese, Direktor Weserburg Bremen

Juergen Staack lotet die Möglichkeiten und Bedingungen des künstlerischen Bildes aus. Was kann ein Bild leisten? Wo sind die Grenzen der Bildlichkeit? Immer im Fokus des Konzeptkünstlers stehen dabei die Kommunikation und ihr Scheitern. Staack arbeitet in verschiedenen Varianten mit fremdem und eigenem Bildmaterial: Mal verliert er es, mal interpretiert er es um oder lässt es zerfallen, mal verwandelt er es in Sound und Sprache, codiert es und macht es erfahrbar. Dass Staack die Grenzen der Fotografie erforscht und neben Bild, Sprache, Ton auch Installation, Video, Performance verwendet, verdeutlicht seine Skepsis gegenüber dem fotografischen Bild.

Unter anderem präsentiert Staack in Oldenburg die Rauminstallation „WEI“ aus Fotografien von übermalten Betonwänden in China und Sprachaufnahmen. Die Übermalungen sind das Resultat einer alltäglichen Praxis, bei der Arbeitskolonnen im Auftrag der Regierung die vielen Telefonnummern von Schwarzmarkt-Dienstleistern unkenntlich machen, die alles von Teppichreinigung bis Auftragsmord anbieten. Jeden Tag schreiben sie ihre Angebote und Kontakte an die Wände und jeden Morgen rücken die Kolonnen erneut vor – ein nie enden wollender Kreis. Durch das Übermalen der Nummern wird eine Kommunikation unmöglich gemacht. Gleichzeitig holt Staack die Kommunikation zurück, indem er die Dienstleister anruft, ihre Begrüßung am Telefon aufnimmt und die Aufnahmen dann akustisch zum Teil der Installation werden lässt. Und das in einer Sprache, die in Deutschland wohl die Wenigsten verstehen: Chinesisch.

Juergen Staack, 1978 geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf.