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Arndt & Partner Berlin zeigt ab dem 21. Januar 2006 unter dem Titel „Accidental Tourism and The Art of Forgetting“ die erste Einzelausstellung des amerikanischen Shootingstars Jules de Balincourt in Europa.

Nach erfolgreichen Präsentationen des Künstlers in den USA, u.a in der renommierten Show "Greater New York " im PS 1, wird seine Arbeit in diesem Jahr in Europa stark vertreten sein.

Arndt & Partner freuen sich besonders eine Solo Show Jules de Balincourts anzukündigen, die Hans-Ulrich Obrist im Herbst diesen Jahres im Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris kuratiert. In Paris eröffnet fast zeitgleich mit Arndt & Partner im Palais de Tokyo die Gruppenausstellung “Notre Histoire“ (20.1.06 - 07.05.2006), kuratiert von Nicolas de Bourriaud & Jérome Sans. Ab Februar diesen Jahres ist de Balincourt in der Ausstellung „The Triumph of Painting. Part Four“ in der Londoner Saatchi Gallery zu sehen.

Der in Frankreich geborene, aber seit seiner frühen Kindheit in den USA lebende 33jährige Künstler, ist zur Vorbereitung der Ausstellung nach Berlin gezogen. Seit Juli 2005 entstand in seinem Friedrichshainer Atelier eine Reihe von Werken, die sich inhaltlich mehr und mehr von amerikanischer Geschichte und Politik lösen, um sich entschiedener mit der Frage des „displacement – déplacement“ zu beschäftigen. Bisher vorherrschende Themen wie soziale Missstände der Industriegesellschaft, oder Statements zur innen- und außenpolitischen Lage in den USA verschwinden, um skurrilen Szenarien und Schauplätzen für soziale Ängste und Wünsche einen bedeutenderen Platz einzuräumen.

In der Berliner Werkgruppe greift de Balincourt zwar Motive aus Architektur, Landschaft und Alltag auf, denen er nur in Deutschland begegnen konnte, verwandelt sie aber durch die Komposition und eine assoziative Montagetechnik in ganz eigen empfundene Bildschöpfungen als Ausdruck privater und gesellschaftlicher Utopien. So kombiniert er in einem großen, farbstarken Diptychon Architekturelemente, die aus der expressionistischen Architektur von Bruno Taut und der „Gläsernen Kette“ aus den zwanziger Jahren zu stammen scheinen mit den hydraulisch verschiebbaren Sitzreihen aus dem Palast der Republik.

Als Reisender und „unbeabsichtigter Tourist“ - als neugieriger und scharfsinniger Beobachter erforscht und analysiert der Maler unentwegt seine unmittelbare Umwelt. In seiner bildnerischen Strategie spiegeln sich diese Eigenschaften wider, denn auf seinen klein- und großformatigen Holzpanelen entstehen außergewöhnlich farbige und bizarre Bildwelten, die vom Betrachter entdeckt und entschlüsselt werden wollen. „Valley Go Home“ etwa entspringt einer ganz persönlichen Erfahrung: „Ich bin in Kalifornien aufgewachsen und war leidenschaftlicher Surfer. Allerdings lebte ich im Valley und jedes Mal, wenn ich mit meinen Freunden zum Strand kam, riefen uns die reichen Jungs von dort zu „Valley go home!“. Wir waren ebenfalls bourgeoise Jungs, aber durch diese Ablehnung total verunsichert und gekränkt.“ (Jules de Balincourt, Januar 2006)

Die einzelnen, in der Ausstellung vertretenen Werke, fügen sich nicht recht zu einem großen Ganzen, sondern behaupten sich als faszinierende Solitäre.

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