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Den einzigen Kunstpreis in Niederbayern vergibt die Sparkasse Passau in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Passau und dem Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern. Ziel dieses Projektes ist es, auf die junge Kunstszene der aneinander grenzenden Länder durch Ausstellung und Dokumentation aufmerksam zu machen und den Künstlern damit den Einstieg in das Kunstgeschehen zu ermöglichen. Die Sparkasse Passau finanziert für jeden Künstler als Preis einen Katalog. Das Kunstprojekt war öffentlich ausgeschrieben und es konnten sich Künstlerinnen und Künstler mit ständigem Wohnort in Niederbayern, Südböhmen und Oberösterreich bewerben. Aus den zahlreich eingegangenen Bewerbungen haben die Jurymitglieder drei Preisträger ausgewählt.

Es ist dies zum einen die 1973 in Bayreuth geborene, heute in Passau lebende Katrin Buchzik. Sie war Meisterschülerin bei Hans Peter Reuter an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und erhielt 2003 den Debütantenpreis des Freistaates Bayern. In Passau beeindruckte sie die Jury mit fotorealistischer Ölmalerei. Sie zeigt ein gefiltertes Abbild der Wirklichkeit. Ein Bild vom Bild des Lebens, wie sie selbst es gesehen hat. Katrin Buchzik legt sehr viel Wert auf Details und ihre Werke lassen den Betrachter zum Teil an die surrealistische Kunst denken. Den zweiten wesentlichen Werkkomplex der Wahl-Passauerin macht die Objektkunst aus. Auch in diesem Bereich legt die Künstlerin sehr viel Wert auf Präzision und Realismus.

Weiterer Preisträger ist der 1972 in Deggendorf geborene, in Parkstetten lebende Bildhauer Jörg Siegfried Bachinger, der ebenfalls in Nürnberg studierte und unter anderem Mitglied der Deggendorfer Künstlergruppe ist. Er bewarb sich mit geschmiedeten Stahlarbeiten, deren Formen er sich aus der Natur abschaut. Der Künstler betreibt seine Bildhauerei mit naturwissenschaftlichen Mitteln und konzentriert sich auf offene, geschlossene, senkrecht oder in der Ebene sich verlängernde Kreise und Linien, die sich zu geometrischen Körpern formen. Seine erste große Arbeit fertigte er aus Gleisteilen der aufgelassenen Eisenbahnlinie zwischen Deggendorf und Metten. Als Ziel seines Kunstunterrichtes nennt er Netze bauen und Kreisläufe schließen, um diesem die Uniformität des Genormten zu nehmen. Das Eisen wird sein Medium bleiben. Er wird es biegen, falten, pressen und schweißen. Er wird es zum Sprechen bringen.

1960 in Moldawien geboren, lebt Teodor Buzu im südböhmischen Tabor. In seiner Heimat kein Unbekannter mehr, gilt es Buzu hierzulande noch zu entdecken. Er hat großformatige Aquarelle vorgelegt. Die von biblischen Motiven durchaus beeinflussten Bilder kreieren Bildräume in glitzernder Farbigkeit. Buzu bildet dabei nicht direkt ab, er ist vom Impressionismus zwar beeinflusst, aber er reißt die Folie von den Dingen. Er blickt darunter und dahinter und wo nötig, hängt er wieder Schleier davor. Viele seiner Bilder halten die Waage zwischen konkreter Darstellung und abstrakter Interpretation. Der Künstler Buzu selbst ist fern jeglicher theoretischer Einordnung seiner Kunst. Festlegung wäre Stagnation. Pressetext

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JUNGE KUNST 2004

mit Katrin Buchzik, Jörg Siegfried Bachinger, Teodor Buzu