press release only in german

Der Schweizer Objektkünstler Jürgen Brodwolf (geb. 1932 in Dübendorf, Zürich, lebt und arbeitet in Kandern, Deutschland) entdeckte im Jahr 1959 in ausgedrückten Farbtuben sein späteres künstlerisches Markenzeichen: die „Tubenfigur“. Mit dieser torsoartigen Kunstfigur, die er in unzähligen Variationen zunächst in Zeichnungen, später in Plastiken, Objektbildern und Raum füllenden Installationen verarbeitete, wurde er schnell international bekannt. Sie steht für ihn als Metapher für die menschliche Existenz und versinnbildlicht auf eindringliche Weise Grenzsituationen des Daseins. In seinen Arbeiten reflektiert er über Leben und Tod, Werden und Vergehen. Dabei geht es ihm vor allem um die Sichtbarmachung von Transformationsprozessen und um das Motiv der Erinnerung und Archivierung.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in der Alten Post ist die letzte Station einer Ausstellungsreihe, die an vier Orten (Museum für Neue Kunst in Freiburg im Breisgau, in der Kunsthalle Weimar Harry Graf Kessler, im Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau und im Kunstmuseum in Mülheim an der Ruhr in der Alten Post) stattfindet und mit je eigenen Konzepten unterschiedliche Aspekte des künstlerischen Werks beleuchtet. Für Mülheim wählte der Künstler drei Schlüsselwerke aus: „Nekropole“, „Das Gewölbe“ und „Iceland“, Raum füllende Installationen, die auf unterschiedliche Weise das Eingebundensein des Menschen in Raum und Zeit zum Thema haben. Die Installationen sind erstmals zusammen in einer Ausstellung zu sehen.

Zur Ausstellungsreihe ist ein Katalog erschienen (107 Farb- und S/W-Abbildungen, 144 Seiten mit Texten von Christiane Grathwohl-Scheffel, Jochen Ludwig, Astrid Guderian-Driesen, Volkhard Knigge, Barbara Strieder, Peter Bürger und Gabriele Uelsberg. Herausgeber: Museum für Neue Kunst Freiburg.

Dr. Beate Ermacora

Pressetext

only in german

Jürgen Brodwolf: Figurenstätte