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Die Arbeiten von Jürgen Schön zeichnen sich durch ihre außenseiterische Position aus. Seine fragilen Werke sind meist auf einfache Formen und Gegenstände reduziert, die der Gefühlswelt entsprungen zu sein scheinen und sich einer linearen Decodierung entziehen. Es sind selbständige Formfindungen, von nichts abstrahiert, anspielungsfrei und somit ohne Anhaltspunkte für eine narrative Deutung und Interpretation. Sein künstlerischer Ansatz zeigt Gemeinsamkeiten mit dem der „Arte Povera“.

Anlässlich der Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises der Akademie der Künste beschrieb man Jürgen Schöns Arbeit folgendermaßen: „Manchmal klein, fast schmächtig, vermögen die `Plastiken´ dennoch Raum um sich zu bilden. Anfangs fast unbemerkt, sind sie doch da. Sie lassen tiefes Ein- und Ausatmen zu, evozieren Innehalten, Geschlossenheit, Stille und Konzentration inmitten der von allen Seiten hereinprasselnden Geschwätzigkeit einer Spaßgesellschaft.“

In die Winkel des Ausstellungsraumes eingepasst, nehmen Jürgen Schöns Objekte direkten Bezug auf ihr Umfeld, ja erlangen erst in der Raumumgebung so etwas wie Vollständigkeit. Das „Handgeformte“ und die erdige Farbigkeit verweisen auf die Faktizität der rein weißen Wände und klaren Formen des Galerieraumes. Damit treten die Objekte in Dialog mit musealen Konventionen und üblichen Formen der Präsentation von Kunstwerken an der Wand oder im Raum.

Jürgen Schön wurde 1956 in Riesa geboren und ist als Bildhauer 1979 bis 1986 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden klassisch ausgebildet worden. 1989 wechselte er das Material und benutzt seitdem Papier und Karton für seine Plastiken und Objekte.

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Jürgen Schön
Im Winkel
Objektintervention in der Ausstellung zur Dresdner Kunst im 20. Jahrhundert