press release only in german

Falls Sie in Zukunft keine E-Mail-Einladungen erhalten möchten, antworten Sie bitte einfach mit dem Betreff: "Abmeldung" Ansonsten werden wir Sie gerne weiterhin über das Ausstellungsprogramm informieren. "Hände wie Spiegel" ist die zweite Ausstellung von Kalin Lindena in der Galerie Bleich-Rossi, die erste in den Wiener Räumlichkeiten.

Während die Themen Dauer und Vergänglichkeit häufig Inhalt ihrer Arbeit waren, beschäftigt sich Kalin Lindena nun auf gleichermaßen persönliche Weise mit dem Schöpfungsthema.

Diese Ausstellung setzt die Beschäftigung um das Bild "Der Schöpfer" von Paul Klee fort, welche sich durch die letzten Ausstellungen (in der Meyer Riegger Galerie, Karlsruhe sowie in der Galerie Christian Nagel, Berlin) schon als Ausgangspunkt zog.

Weniger um in den verschiedensten Werken einer religiösen Fragestellung auf den Grund zu gehen, sondern ausgehend von diesem Bild die Idee des Schöpfungsmythos auch zu entheiligen und vermenschlichen und ein Versuch darüber, was der Mensch respektive der Künstler selbst zu schaffen imstande ist.

Wie bildgewordene Erzählungen entstehen Kostüme und Masken, große Papiercollagen, landschaftliche Ansichten und installative Glaswerke. Schon im letzten Jahr war ein Tanzfilm mit dem Titel "Beim Namen" entstanden.

In der großen Papiercollage kommen "Schöpfer" und eine kostümierte Tänzerin aus dem Film zusammen, werden eine Person, dessen Rhythmus dem Tanz genauso nahe steht wie dem Kampf. Es liegen ihm Berge gleichermaßen im Arm, die sich im gegenüberliegenden Werk "Und zurückkehren wie die lebendige Zeit" in eine Landschaft fortsetzen.

Die schweren farbigen Wände in der Galerie erinnern an staubige anthropologische Museen, die den Werken den Zeitbezug nehmen. Der Tapeziertisch "Maske" in der Mitte des Raumes nimmt die Position einer Schauvitrine ein, verrät wie ein Schlüssel, aus wem die umliegenden Werke hervorgehen und zusammengehalten werden.

Dieser zeigt auf eine Gestalt, die mit ihrem maskenartigen Oberkörper auf filigranem Pergaminpapier und einem Körper aus einer Glaskonstruktion dem Zuschauer gegenüber tritt. Auf einer malerischen Ebene ergibt sich daraus unweigerlich ein Bezug zum abstrakten Impressionismus. In selbstverständlichem Sampling mischen sich unter den zahlreichen Motiven in der Ausstellung nun Themen dieser ersten reflexiven Epoche unter Eindrücke norddeutscher Landschaften mit verschiedensten zeitgenössischen Techniken aus Hobby- und Handwerkskultur.

Gänzlich unsentimental koppelt Lindena dergestalt die Kunstgeschichte mit der Gegenwart rück, überführt sie in eine Ästhetik, die noch ihren Ursprung im Graffiti erkennen lässt und bindet sie in neue Zusammenhänge ein. Die Bleistiftzeichnung "Lächelte Ernst" erscheint am Kopf der Ausstellung wie ein alles überschauender Beobachter, auch in Abwesenheit.

Kalin Lindena, 1977 in Hannover geboren, studierte von 1997 bis 2004 bei Walter Dahn an der HBK Braunschweig.

Pressetext

only in german

Kalin Lindena
"Hände wie Spiegel"