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Wie in ihrer letzten Einzelausstellung bei Monika Sprüth und Philomene Magers in München hat Karen Kilimnik die Galerieräume besonders inszeniert durch farbig gefasste Wände in grün, gelb und grau, auf denen neue Ölbilder, Photoarbeiten und Photocollagen gezeigt werden. In einem abgeschlossenen Raum präsentiert sie außerdem eine neue Installation: Forest, ein märchenhafter Wald in der Galerie, den der Betrachter durch eine Tür einsehen, aber nicht betreten kann. Aus dem Wald tönt die Musik des Balletts La Bayadere, von Kilimnik neu bearbeitet, das heißt, mit dem Ruf einer Eule erweitert.

Einige Ölbilder wie auch die Photos und Collagen nehmen das (Märchen-)Waldthema auf. Es gibt Einblicke in Wälder, die aber sehr hermetisch bleiben, der Wald öffnet sich wie zu einer Lichtung oder einer Schneise, aber es offenbart sich nichts, nur verschiedene Grüntöne, Baumstämme. In einem Bild tritt ein Harlequin als Personal auf. Die Photos sind Amateuraufnahmen von Wäldern, durch die sehr prätentiöse Rahmung mit zartfarbigem Passepartout geben sie eine Anmutung eines bestimmten „Neunzehntes Jahrhundert“-Klischees. Die Collagen sind belebt mit Nymphen und anderen Wesen.

Auf den ersten Blick bedient sich Kilimnik vieler Klischees, hier vor allem der europäischen Kultur des 19.Jahrhunderts (und damit bedient sie zugleich viele Klischees): das klassisch-klassische Ballett, das Leben der Zaren, der verwunschenen Märchenwald. Ihre Art des Zugangs ist jedoch so direkt und ohne Ironie, dass sie es schafft, den Betrachter von der Ernsthaftigkeit ihres Anliegens zu überzeugen. Es scheint, als müsse das Wort Kitsch angesichts der rosa Schleifen an den Bildern vor leuchtendgrüner Wand fallen, ist aber dennoch total falsch, wenn man sich einzulassen vermag auf die subtile Stimmung, die die Inszenierung verbreitet.

Pressetext

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Karen Kilimnik