press release only in german

„Es könnte den Anschein haben, als richte Karin Kneffel in ihren neuen Bildern den Blick von einer identifizierbaren Naturwirklichkeit auf gezielt fiktionale Innenräume, als folge der realistischen Malerei eine Wendung zur surrealen, zur fantastischen Erfindung von Räumen für die Koexistenz verstreuter Fragmente. Tatsächlich treiben die jüngsten Bilder die subversiven Potenziale des kühl distanzierenden Blickes auf die Erscheinung in prächtigen Koexistenzen von Stillleben und Ornament auf die Spitze. Beide erweisen sich seit jeher als sprudelnde Quellen für die Suggestion des immerwährend Schönen in der Malerei am Rande zur willentlich erfahrenen Dekadenz. Beiden gelingen bisweilen - im Wechselspiel zwischen Gebrauchsgegenstand und Dekor - die schönsten und unheimlichsten ‚Blüten'. So schnellt denn ein edel schwarz-weiß gemusterter Hund über die flirrenden Parallelen eines klassischen Holzfußbodens, auf dem - ganz der Aufmerksamkeit des Betrachters ausgesetzt - ein luxuriös gestylter Teppich sein leuchtendes Pflanzenornament zur Schau stellt. Fern hinten im Raum deuten Rollen unter schwarzen ‚Füßen' auf einen Flügel. Alles ist präzise, schön und - so wie es sich darstellt als Produkt einer raffinierten Züchtung der Malerei - auch unheimlich und fern.“ (Annelie Pohlen, 2005)

Karin Kneffel 1957 geboren in Marl, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschülerin bei Gerhard Richter. Ausstellungen (Auswahl): Mönchehaus - Museum für moderne Kunst, Goslar; Ulmer Museum, Ulm; Museum Sammlung Frieder Burda, Baden-Baden (2006); Barbara Mathes Gallery, New York (2005); Christine König Galerie, Wien (2002), Kunsthalle, Emden; Galerie Bob van Orsouw, Zürich (2001).

Pressetext

only in german

Karin Kneffel