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Bauhaus-Universität Weimar:

DIE TEXTMASCHINE
oder Skulptur und Sprache arbeiten zusammen
Ort: Weimar, Steubenstraße

Konzept und Umsetzung: Karo Kollwitz

O-Ton und Texte: Tom Combo, Henning Chadde, Nora-Eugenie Gomringer, Michael Helming, Toby Hoffmann, Jaromir Konecny, Jan Off, Rocko Schamoni, Philipp Schiemann, Christian Sölter, Etta Streicher, Suzanne Zahnd

An einem städtischen Laternenmast zieht eine Maschine als urbaner Parasit ihren Saft vom Straßenlaternennetz, um 23 Texte von 12 AutorInnen zu verbreiten. DieTexte wurden von ihren UrheberInnen selbst eingesprochen und an deren Arbeitsplätzen aufgenommen.

Die Laterne dieser Sprechskulptur beleuchtet nicht nur die Maschine selbst, sondern ebenfalls eine Bushaltestelle zwischen drei benachbarten Bibliotheken. PassantInnen können die schriftstellerischen Arbeiten direkt und buchlos auslösen und dadurch evtl. ihren Bus verpassen. Die Auswahl der Texte treffen die Buswartenden oder eben PassantInnen und das Schild über der Maschine erleichtert die Textwahl durch Angabe von AutorIn, Titel und Abspiellänge.

Die AutorInnen der Textmaschine entwarfen Sprachfäden, die sich direkt und akkustisch in die öffentliche Atmosphäre einhäkeln. Die gehörten Texte bedeuten zum einen eine Entwirrung sowie eine Verwirrung von Gedanken und belegen, wie sehr wir durch Sprache existieren. Eine ErzählerIn erzeugt eine Wirkung, die die Realität verschieben kann.

Karo Kollwitz, Weimar, Juni 2006, Abschlußarbeit im Rahmen des Studiengangs Master of Fine Art der Bauhaus-Universität, betreut durch Liz Bachuber, Susanne Bosch und Wolfgang Bock. Unterstützt durch das Tiefbauamt der Stadt Weimar und die Kunstgiesserei Kaiser in Düsseldorf.