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Unter dem Titel mal d´archive hat Katharina Sieverding eine mehrere Ausstellungsräume umfassende Installation geschaffen, in der sie frühe und aktuelle Arbeiten, Fotografien und Objekte mit einander verschränkt. Ihr aus 16 großformatigen Fotoarbeiten bestehender Stauffenberg-Block (I-XVI /1969), dessen Titel sich auf den 1944 hingerichteten Widerstandskämpfer und Hitler-Attentäter Claus von Stauffenberg bezieht, steht in der Bel Etage des K21 im Mittelpunkt dieser Ausstellung. Auf Grund seiner Dimensionen – bei üblicher Hängung vier mal zwölf Meter – kann dieser Werkblock aus dem Besitz der Kunstsammlung nur selten gezeigt werden.

Das Werk Katharina Sieverdings entfaltet sich seit nahezu fünf Jahrzehnten in einer Fülle von Statements zwischen den Polen Individuum und Gesellschaft, Empfindung und Kritik, Präsenz und Entzug. Der Ausstellungstitel mal d‘archive, der soviel wie „dem Archiv verschrieben“ oder auch „ein dem Archiv innewohnendes Übel“ bedeutet, bezieht sich auf einen Text des Philosophen Jacques Derrida und spielt auf die zwiespältige Rolle von Archiven an, mit der die Künstlerin bewusst operiert.