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Katja Davars Arbeiten bewegen sich in einer medialen Spannbreite zwischen klassischer Malerei, Stickereien und Animation. Die sehr spezielle, poetische und zugleich rationale Ausdrucksweise der Arbeiten vermittelt einerseits die Faszination für neue Technologien und andererseits werden diese kritisch reflektiert. Abstrakte Darstellungen von Schaltplänen, Benutzeroberflächen, Fragmente technischer Geräte, Wirtschafts- und Soziologiediagramme werden auf Leinwand gestickt und mit gesprühter oder gemalter Farbe versehen. Die Ästhetik der minimal strukturierten Animationsfilme erinnert oftmals an Computerspiele. Symbole wie ein Heißluftballon oder futuristisch-grotesk aussehende Protagonisten bewegen sich durch irreale Landschaften. Entgegen der Bewegung der Symbole und Figuren sind die fein gezeichneten Szenerien in Grautönen immer statisch. Während sich frühere Arbeiten auf Wechselwirkungen zwischen Mensch und Computer konzentrierten, erkunden die neuen Arbeiten den Zusammenhang von technologischen Fortschritt und gesellschaftlichen Verfall. So beeinflusste J.G. Ballards Buch "Das Hochhaus" Katja Davars neue Arbeiten in unserer Ausstellung. Die Animation "People who trash elevators" und die Leinwandarbeit "Eat the Dog" nehmen Fragmente von Ballards Vision einer degenerierten Gesellschaft auf. In der Animation fliegt ein Teppich als märchenhafte Metapher für alte Gesellschaftssysteme durch eine traditionell gezeichnete Landschaft. Dem entgegen steht die bestickte und bemalte Leinwand, auf der Linien und organische Formen eine Art Aggregatraum erzeugen, der an repräsentative Techniken des Hyper-Space erinnern. Die Collagen verschiedener medialer Strukturen ist allen Arbeiten Katja Davars zu eigen und fordert zu einem Denken in Brüchen auf, so wie die Realität selbst brüchig ist.

Pressetext

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Katja Davar - High-Rise Aviary