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Schneiden, schnipseln, übereinander schichten, Positiv und Negativ abwägen, ansammeln, aussortieren, wegnehmen, weglegen und wieder herauskramen, verwerfen, verzweifeln, von Vorne beginnen, wiederholen, nachschaffen, verwandeln.

Die Arbeit an Bildern ist eine Arbeit an bereits vorhandenen Bildern. Ein Versuch, Ordnung in eine Ansammlung von Vorbildern zu bringen.

Der Blick ist nicht fixiert, er ist nichts Einmaliges oder Endgültiges, und somit kann auch das Wahrgenommene ständig neu bewertet werden und wiederum Einfluss auf Darstellungen und Sichtweisen haben. Das (kollektive) Bildrepertoire wird ständig erweitert und verschoben und wirkt auch auf den Blick, den man auf das Gegenüber wirft.

Die dargestellten Körper, befinden sich in exzentrischen Positionen. Es sind beispielsweise Darsteller des japanischen Nô-Theaters, Sportler, Tänzer oder Maskierte.

Der Körper wird als Collage begriffen, als eine Form, die nach einem kulturellen Schnittmuster zusammengesetzt ist und sich kaleidoskopisch verändert. Es geht darum, Fragen zu umkreisen, sie zu formulieren.

Der groteske Körper ist (...) ein werdender. Er ist nie fertig und abgeschlossen, er ist immer im Entstehen begriffen und erzeugt selbst stets einen weiteren Körper (...). Michail Bachtin

Motive, die als Vorlage dienen, werden genauso behandelt und bearbeitet wie die Papiere, aus denen sich die Bilder zusammensetzen. Ebenso wie sich das vorgefundene Material auf verschiedene Weise wiederholt und in Bruchstücke zerlegt wird, werden auch die Figuren der Bilder oder Einzelteile daraus teilweise gedoppelt, gespiegelt und aufgespalten. Die beim Ausschneiden von Formen entstehenden Reste, die Negativformen, tauchen an anderer Stelle oder in anderen Bildern wieder auf. Einzelteile werden aus einigen Bildern herausgenommen, in anderen Bildern wiederholt oder in einer anderen Technik dargestellt, so dass eine permanente Umwälzung des Materials stattfindet.

Das Wissen um diese ständige Umwälzung befördert die Finnissage, zu der Katrin Bahrs Kolleginnen und Kollegen aufgefordert hat, genau diese Verschiebung durch kommentierende Veränderungen und Interventionen in der bis dahin bestehenden Einzelausstellung vorzunehmen.

mit Beiträgen und Kommentaren von: Katrin Bahrs Matthias Anton Thorsten Eibeler Benjamin Gerwoll-Ronca Anette Grotkamp Moira Hille Ruth May Linda McCue Yin Meng Claudia Plöchinger Veit und Wanda Sprenger Mette Thiessen Julian Weber Anke Wenzel Hanna Wiegel Susanne Winterling

Pressetext

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Katrin Bahrs
Aus fremder Haut ist gut Riemen schneiden (Teil I+II)

mit Beiträgen und Kommentaren von: Katrin Bahrs, Matthias Anton, Thorsten Eibeler, Benjamin Gerwoll-Ronca, Anette Grotkamp, Moira Hille, Ruth May, Linda McCue, Yin Meng, Claudia Plöchinger, Veit und Wanda Sprenger, Mette Thiessen, Julian Weber, Anke Wenzel, Hanna Wiegel, Susanne Winterling