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Die Baloise Group hat der Hamburger Kunsthalle eine Werkgruppe von Zeichnungen von Kemang Wa Lehulere als Schenkung übergeben. Der südafrikanische Künstler ist Träger des 15. Baloise Kunst-Preises, der ihm im vergangenen Jahr auf der Art Basel von der Basler Versicherungs-Gruppe verliehen wurde. Seit 1999 zeichnet die Baloise Group jährlich zwei junge Künstler mit dem Kunstpreis aus, der mit jeweils 30.000 Schweizer Franken dotiert ist und von einer international besetzten Fachjury vergeben wird. Darüber hinaus erwirbt die Baloise Group Kunstwerke beider Preisträger und macht sie zwei bedeutenden europäischen Museen zum Geschenk. Im Jahr 2013 fiel die Entscheidung auf die deutsche Künstlerin Jenni Tischer (1979) und den südafrikanischen Künstler Kemang Wa Lehulere (1984). Die Hamburger Kunsthalle erhält von der Baloise eine Werkgruppe seiner Zeichnungen als Geschenk, die bis Ende Juni 2014 unter dem Titel A Conversation with a Homeless Piece of Grass im Saal der Meisterzeichnung präsentiert wird. Das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien bekommt eine Installation von Jenni Tischer.

1984 in Kapstadt geboren, zählt Kemang Wa Lehulere zu den wichtigsten Vertretern der jüngeren Künstlergeneration in Südafrika. In seinen Zeichnungen, Wandzeichnungen, Videos, Performances und Installationen beschäftigt er sich mit den Widersprüchen von individueller Biografie und kollektiver Geschichte. Die Frage des Archivierens, Aufdeckens, zugleich aber auch des Verdrängens und Auslöschens von Erinnerung in Text und Bild steht dabei im Mittelpunkt seines Interesses: Was gerät in Vergessenheit, welche Ereignisse überleben? Seit 2006 arbeitet er zusammen mit dem Künstlerkollektiv Gugulective und dem Johannesburger Center for Historical Reenactment, dessen Mitbegründer er ist.

Unter dem Titel A Conversation with a Homeless Piece of Grass zeigt Kemnag Wa Lehulere eine Werkgruppe von Zeichnungen, die von seinen eigenen Erfahrungen im Theater und Film geprägt sind. Mit Tusche oder Filzstift gezeichnet, wirken diese Arbeiten wie Storyboards oder tagebuchartige Skizzen. Oft repetitiv in ihren motivischen Darstellungen, erscheinen sie wie einzelne Szenen aus einem Film oder einem Theaterstück und sind – so Kemang Wa Lehulere – wie seine Performances Teil einer ganzen Inszenierung.

Kemang Wa Lehulere (*1984, Kapstadt, Südafrika), lebt und arbeitet in Johannesburg, Südafrika. Er studierte Kunst an der Universität Witwatersrand. Im April 2014 erhielt Kemang Wa Lehulere den International Tiberius Art Award Dresden. Seine Werke waren zuletzt in der Ausstellung My Joburg. Kunstszene Johannesburg in der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden (2013), der 55. Biennale Venedig (2013) und in der Gruppenausstellung The Ungovernables im New Museum in New York (2012) zu sehen.

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Kemang Wa Lehulere