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Nordhorn. Kerstin Brätsch ist die Trägerin des Kunstpreises der Stadt Nordhorn 2014. Anlässlich des durch die Stadt vergebenen Preises zeigt die Städtische Galerie Nordhorn vom 12. Dezember 2014 bis zum 8. Februar 2015 eine Einzelausstellung von Kerstin Brätsch und DAS INSTITUT, ein Projektname, unter dem sie seit 2007 gemeinsam mit der Künstlerin Adele Röder arbeitet und ausstellt. Kerstin Brätsch wurde in Hamburg geboren und studierte an der Columbia University in New York und an der Universität der Künste in Berlin. Sie lebt und arbeitet in New York und Berlin. Die Jury aus Mitgliedern des Kulturausschusses der Stadt Nordhorn und des Förderkreises der Städtischen Galerie Nordhorn hob mit ihrer Entscheidung den ungewöhnlichen und sehr zeitgemäßen Umgang mit dem traditionellen Medium Malerei hervor.

Auf vielfältige Weise und mit experimenteller Leichtigkeit erkundet Kerstin Brätsch die malerischen Grenzgebiete zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ganz selbstverständlich mischen sich darin unterschiedliche visuelle Vokabulare der Malerei des 20. Jahrhunderts, und dennoch zeigt sich ihre Malerei nicht einfach referentiell oder gar historisierend. Vielmehr widersetzt sie sich aktuellen stilistischen Zuordnungen und wirkt zugleich ausgesprochen gegenwärtig. Die Malerei steht zweifellos im Mittelpunkt ihres Werkes, versteht sich aber auch Teil eines umfangreicheren Systems künstlerischer Ausdrucksformen sowie körperlicher und sozialer Handlungen.

Mit ihrer Arbeit in verschiedenen künstlerischen Kollektiven stellt Kerstin Brätsch die klare Vorstellung von Autorschaft infrage. Das Vielsprachige ist bei ihr Ausdruck einer Verbindung aus der seit jeher bestehenden Weltläufigkeit von Kunst und der digitalen Gegenwart, mit der sich gesamte Kultur zwischen Produktion und Aneignung dramatisch verändert. Der Künstlerin gelingt es immer wieder erfolgreich, den Blick vom fertigen Objekt auf den Prozess umzulenken, sowie vom Bild auf den Körper und den Raum.

Die Ausstellung in Nordhorn umfasst mehrere großformatige Malereien von Kerstin Brätsch aus den vergangenen Jahren auf Papier sowie das aktuelle fotografische Projekt »Viola« (aus: »When You See Me Again It Wont Be Me«) von DAS INSTITUT. Für die Präsentation dieser Werkreihen in den Räumen der Städtischen Galerie Nordhorn hat Kerstin Brätsch zusätzlich eine spezielle transparente Ausstellungsarchitektur entworfen, welche die konstruktive Struktur der außergewöhnlichen, 1999 von Stephen Craig erbauten Ausstellungspavillons von außen nach innen überträgt. So werden die Elemente der Malerei, der Fotografie und der Architektur buchstäblich einander durchdringen.