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In unserem Zyklus „Global players“ stellen wir in der kommenden Ausstellung Arbeiten von Keti Kapanadze vor. Sie erinnern sich vielleicht, in der Einleitung zu dieser Ausstellungsreihe hatten wir geschrieben, dass uns interessiert, wie sehen, wie werten Künstler aus unterschiedlichen Kontinenten die Heimat, ihre Herkunft, ihr derzeitiges Zuhause. Gibt es in diesen verschiedenen Kulturen das Wort Heimat, wie leben sie damit außerhalb ihrer eigenen Kultur und wie sind ihre Bezüge zu unserer Kultur?

Keti Kapanadze, in Tiflis, Georgien geboren und an der dortigen Akademie Kunst studiert, lebt und arbeitet jetzt in Stuttgart. Museumsausstellungen wie z.B. bei Günter Golinski im Museum Bochum, bei Werner Mayer in der Kunsthalle Göppingen oder bei Wendelin Renn in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen sowie Ausstellungen in der Galerie Anita Beckers, Frankfurt oder Galerie Schüppenhauer, Köln, um nur einige zu nennen und ihr Lehrauftrag für medienübergreifende Malerei an der Akademie für Bildende Künste der Gutenberg Universität in Mainz, haben sie hier in Deutschland bekannt gemacht.

In der Diskussion über den Begriff Heimat bitten wir die Künstler der Ausstellung ihren eigenen, ganz persönlichen Titel zu geben. Keti Kapanadze nennt ihre Ausstellung in unserer Galerie TANNENBAUMTOPF mit dem Untertitel „Reflexion im Spiegel hat zwei Gesichter wie bei Janus. Das ist Heimat“. An dieser Stelle möchten wir einen ihrer vielen kleinen Texte zitieren, weil er für uns, so wie wir Keti im Gespräch wahrgenommen haben, ihren Heimatgedanken in sich trägt. „Ich suchte Orte, die mir helfen konnten, jene unsichtbare Welt freizulegen, die sich manchmal auf Umwegen bemerkbar machte. In der Nähe meiner Schule fand ich eine Bücherei, die ich nur an sonnigen Tagen besucht. Mich reizten weniger die Bücher selbst als vielmehr der Geruch nach altem Papier und Staub, der im Sonnenschein noch magischer wurde. Es war, als hätte jemand ein unsichtbares Fenster aufgestoßen, und der hereinströmende Duft lasse mich an einem Geheimnis teilhaben. In den Sonnenstrahlen tanzten glänzende Staubpartikel, und im Raum herrschte völlige Abwesenheit von Zeit. Während ich zwischen den Bücherwanden umherging, haschte ich nach einer zarten Andeutung jener Anwesenheit, die mir die Kraft gab, sie weiter zu suchen“

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Keti Kapanadze - Tannenbaumtopf
oder Reflexion im Spiegel hat zwei Gesichter wie bei Janus. Das ist Heimat