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K.H. Hödicke
09.10.2020 - 08.03.2021

PalaisPopulaire zeigt neue Einblicke in das bedeutende Lebenswerk von K.H. Hödicke Das PalaisPopulaire stellt vom 9. Oktober 2020 bis 8. März 2021 Arbeiten von K.H. Hödicke aus und gibt in dieser umfassenden Werkschau neue und kaum bekannte Einblicke in das bedeutende Lebenswerk des in Berlin lebenden Künstlers. Nach Christo and Jeanne-Claude: Projects 1963–2020 eröffnet das PalaisPopulaire eine weitere monografische Ausstellung mit starkem Bezug zu Berlin.

„Berlin ist seit 1957 die Heimat von K.H. Hödicke und die Stadt, die seine Arbeit über Jahrzehnte geprägt und inspiriert hat“, so Svenja von Reichenbach, Leiterin des PalaisPopulaire. „Die Ausstellung verspricht, einen ganz anderen Hödicke kennenzulernen, wie man ihn bisher noch nicht gesehen hat. Wir freuen uns sehr, diesen außergewöhnlichen Künstler hier zeigen zu können, dessen Werk in seiner Vielfältigkeit und Kühnheit immer wieder überrascht.“

Der 1938 geborene Karl Horst Hödicke gilt als Pionier der deutschen neo-expres- siven Nachkriegsmalerei. Als Professor an der Westberliner Hochschule der Künste prägt er eine ganze Generation nachfolgender Künstler*innen, die in den 1980er- Jahren als „Neue Wilde“ für Aufsehen sorgen. Die retrospektiv angelegte Ausstel- lung K.H. Hödicke, die zuvor in der Staatlichen Graphischen Sammlung München zu sehen war, dokumentiert mit Zeichnungen, Gemälden und Skulpturen die außer- gewöhnliche Laufbahn eines erfindungsreichen Malers und Künstlers, der in den frühen 1960er-Jahren gegen die damals vorherrschenden abstrakten Strömungen des Informel oder Tachismus mit einer neuen, expressiven Figuration und unver- brauchten Bildwelten aufbegehrt.

„Die Ausstellung K.H. Hödicke ist eine Hommage an die einzigartige Stadt Berlin, die bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft für Individualisten, Visionäre und Tagträumer verloren hat. Zugleich verneigt sie sich vor einer der führenden Künst- lerpersönlichkeiten und herausragenden malerischen Position dieser Generation, die international den Ruf einer neuen deutschen Malerei seit den 1960er-Jahren entscheidend mit prägen sollte“, sagt Michael Hering, Direktor der Staatlichen Graphischen Sammlung München und Kurator der Ausstellung. Erstmals hat K.H. Hödicke einem Kurator die Möglichkeit gegeben, die in seinem Besitz befindlichen Werke über einen Zeitraum von zwei Jahren vollständig zu sichten und ebenso in Werkgruppen wie thematisch zusammenzustellen. So kehren die Arbeiten nach Berlin zurück, wo Hödicke 1964 gemeinsam mit Markus Lüpertz und Bernd Koberling eine der ersten Produzentengalerien gründete, die legendäre „Groß- görschen 35“. Wie kaum ein anderer hat Hödicke das von Mauern umgebene Westberlin über Jahrzehnte festgehalten, die Ruinen, die Hinterhöfe, die nächt- lichen Straßen, die Neonreklamen, den Schnee – und immer wieder die nervöse Energie, das Lebensgefühl dieser Frontstadt, deren Kultur er mit seiner Kunst entscheidend mitgeprägt hat.

Neben der Berlin Suite sind auch die zwischen den späten 1960er- und frühen 1970er-Jahren entstandenen Reflexionen/Spiegelungen zu sehen, mit denen Hödicke die flüchtigen Eindrücke der Großstadt in seiner Malerei „festhalten wollte, ohne sie einzufangen“. Andere Sektionen widmen sich seiner kritisch- konstruktiven Auseinandersetzung mit dem „Tachismus“, den Malereien auf Papier, der Pan-Serie und den tagebuchartigen Din-A4-Zeichnungen, die zwischen 1967 und 1977 entstanden.

Zu der Ausstellung zeigt das PalaisPopulaire im Atelier stündlich die Filme K.H. Hödicke. Eine Vernissage in filmischen Bildern (Staatliche Graphische Sammlung München, 2020) und Hödicke – Gobi (Helmut Wietz, 1999).

Im Verlag der Buchhandlung Walther König ist parallel ein zweibändiger Katalog mit 370 ganzseitigen Farbabbildungen zum Preis von 180 Euro sowie in einer Vorzugsausgabe zum Preis von 280 Euro erschienen (Band 1: K.H. Hödicke. Din A4, 364 Seiten, Vorwort und Essay von Michael Hering sowie mit einer Biografie und einem Ausstellungsverzeichnis; Band 2: K.H. Hödicke. Mixed Media, 400 Seiten, Vorwort von Michael Hering und 100 Aphorismen, Sentenzen und Zitate von K.H. Hödicke). Die Ausstellung K.H. Hödicke findet in Kooperation mit der Staatlichen Graphischen Sammlung München statt. Um Wartezeiten aufgrund der derzeitigen Zugangsbeschränkungen zu vermeiden, empfehlen wir vorab online den Erwerb von Zeitfenster-Karten