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Klaus Fußmann: Mohn rot hell / dunkelKlaus Fußmann ist einer der bedeutendsten Maler und Grafiker der Gegenwart. Seit der bekannte Museumsdirektor Werner Haftmann 1976 Klaus Fußmann ‚entdeckte‘ und in einem grundlegenden repräsentativen Kunstband der Propyläen-Edition vorstellte, hat der Künstler für viele überraschende Entwicklungen genommen. Seit den 90er Jahren stellte die Galerie Böhler Graphiken und Aquarelle von Fußmann in Bensheim, Jugenheim und in der Lichtenberger Sommergalerie - in der Reihe ‚3 x 3 Veränderungen’ - aus.

Die Ausstellung 2009 in der Galerie Böhler schließt an die letzte von 2007 an. Die Kraft der Farben überzeugt bei den leicht flächigen Linolschnitten ebenso wie bei malerisch geätzten Radierungen der Landschaften und Blumen. Linolschnitte wurden in bis zu 32 Farben gedruckt. Eine Auswahl seiner Bücher vertieft die Vielfalt des künstlerischen Schaffens, die mit biographischen Auskünften über den Berliner Kunstprofessor (1974 bis 2005) und den Gärtner zu Gelting an der schleswigschen Ostseeküste (seit 1972) ergänzt werden. Als ‚Kunst-Schriftsteller’ trat Klaus Fußmann mit ‚Die verschwundene Malerei’ (1985) und ‚Die Schuld der Moderne’ (1991) hervor. ‚Wahn der Malerei’ (2005) enthält Reflexionen über das Wesen der Malerei von der Vor- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Der Band enthält theoretische Essays über Kunst und Gesellschaft, u. a. ein einprägsames Kapitel über Arno Schmidt.

Bei wenigen Malern unserer Zeit haben sich qualitative Veränderungen so überzeugend ausgewirkt wie bei Klaus Fußmann. Das graphische Werk umfasst fünf Verzeichnisse, thematische Garten-, Landschaftsund Reisebücher erschließen das umfangreiche Oeuvre.

Der Künstler schreibt in ‚Gärten und Landschaften’: „Die Kunst war von jeher … (von der Symbiose von Mensch und Natur durch die Malerei) beseelt. Als wären sie von einem tiefen dauernd wiederkehrenden Traum beherrscht, so versuchen die Maler den Menschen mit der Natur zu versöhnen und entwerfen von Giorgione bis van Gogh und Cézanne, von Altdorfer bis Corinth und Balthus immer neue Bilder, das zu erreichen. Hunderte von Malern könnten aufgezählt werden, die, oft kaum bemerkbar im Werk verborgen, diesem archetypischen Urbild angehangen haben. Die in grauer Vorzeit zerbrochene Einheit von Mensch, Tier und Natur wurde in der Kunst wieder eins."

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Klaus Fußmann
"In die Natur gesehen"
Farbige Grafiken und Bücher