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Das Belvedere besitzt die weltgrößte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts und präsentiert den berühmten Künstler im Herbst 2011 gemeinsam mit dem kongenialen Architekten und Gestalter Josef Hoffmann.

Die Ausstellung widmet sich der Zusammenarbeit dieser beiden Künstler, die mit der Gründung der Wiener Secession 1897 begann und mit Klimts Tod 1918 endete.

Die ersten gemeinsamen Projekte verweisen auf eine Phase des Übergangs vom dekorativen, floralen Jugendstil hin zu einem nüchternen, sich vorwiegend an orthogonalen Strukturen orientierenden Gestaltungsprinzip. Während man bei diesen Projekten noch schlicht von „Arrangements“ sprach, war bei der ersten an Hoffmann übertragenen Secessions-Ausstellungsgestaltung bereits von „moderner Raumkunst“ die Rede.

Die Radikalität des in weniger als einem Jahr vollzogenen Stilwechsels wird in der Belvedere-Schau durch die Gegenüberstellung beider Raumprinzipien bildhaft gemacht. Die Wandabwicklung der Pariser Weltausstellung begegnet dabei der von Hoffmann geplanten und realisierten Beethoven-Ausstellung in der Secession 1902. Eine detailgetreue Rekonstruktion des Klimt-Raums, der Klimts Beethovenfries beherbergte, und ein maßstabsgetreues Modell der gesamten Ausstellungsfläche veranschaulichen das erste Gesamtkunstwerk Wiens.

Klimt und Hoffmann teilten nicht nur die Vision einer Erneuerung der Künste, sondern auch ihre Klientel. Aufschlussreich werden sowohl authentische als auch nach historischen Fotos und Originalplänen rekonstruierte Einrichtungsgegenstände neben ihren von Klimt gemalten Auftraggeberinnen gezeigt. Marie Henneberg und Hermine Gallia zählen zu den wohl bekanntesten Bauherrinnen Hoffmanns, die sich auch von Klimt porträtieren ließen.

Mit Klimts Tod endete die Verbindung dieser beiden Pioniere der österreichischen Moderne, die gemeinsam danach strebten, einen Gleichklang zwischen bildender und angewandter Kunst zu schaffen, und mit ihrer Zusammenarbeit im Bereich des Gesamtkunstwerks neue Maßstäbe in Europa setzten.

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Pioniere der Moderne
Gustav Klimt, Josef Hoffmann
Kurator: Alfred Weidinger