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Verlängerung bis 26. Juli 2020

Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades
07.03.2020–21.06.2020

Im Zentrum der Großen Sonderausstellung des Landes Baden-Württemberg 2020 der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden steht eine globale soziale Praxis, die so alt ist wie die Menschheit selbst: das Baden. Obwohl von jeher mit Reinigungsritualen verbunden, offenbaren sich hier über die Jahrhunderte hinweg Bezüge, die weit über Themen wie Hygiene, Gesundheit und Wohlbefinden hinausgehen. Tatsächlich waren das Bad als Ort und der Akt des Badens immer auch ideologisch, religiös, sozial und kulturell aufgeladen – und sie sind es bis heute.

Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades versammelt eine Vielzahl von Kunstwerken und Objekten aus verschiedenen historischen, geografischen und kulturellen Zusammenhängen und präsentiert die Badekultur damit als Spiegelbild der jeweiligen Gesellschaft. Es geht um Heiliges und Profanes, Reinheit und Schmutz, Wohltuendes und Schädliches, Öffentliches und Privates, Nacktheit und Bekleidung, Aristokratisches und Populäres und nicht zuletzt: Macht-, Klassen- und Geschlechterverhältnisse.

Die großangelegte Schau präsentiert Gegenstände des Alltags, wie etwa Barbierschüsseln (18. Jahrhundert, Frankreich), Badheizer oder Hammamsandalen (19. Jahrhundert, Türkei) und hochkarätige Kunstwerke von Albrecht Dürer über Jacques-Louis David, David Hockney, Joseph Beuys und Nan Goldin bis hin zu Paul Chan, Monira Al Qadiri und Thomas Demand.

Zudem wird sich die Ausstellung mit weiteren Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen bis in die Bäder der Kurstadt erstrecken – vom Bertholdbad über das Friedrichsbad bis hin in die römischen Bäderruinen. Der besondere Reiz liegt in der Gegenüberstellung von historisch bedeutenden Artefakten mit modernen und zeitgenössischen Kunstwerken. Dank der Kooperation mit dem Mucem in Marseille werden zahlreiche bedeutende Kunstwerke aus französischen öffentlichen und privaten Sammlungen zu sehen sein, wie etwa dem Louvre in Paris, dem Musée national des châteaux de Versailles et de Trianon oder dem Musée des Beaux-Arts in Reims.

Körper. Blicke. Macht. Eine Kulturgeschichte des Bades ist Teil des umfangreichen Kooperationsprojekts BADEN der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden mit dem Mucem, dem Stadtmuseum Baden-Baden sowie dem Museum LA8. Nach einer Idee des Mucem.

Beteiligte Künstler*innen (Auswahl): Patrick Angus, Hans Sebald Beham, Émile Bernard, Bernadette Corporation, Joseph Beuys, Samantha Bohatsch, Louis Brion de la Tour, Paul Chan, Giuseppe Cesari, Atelier de Jacques-Louis David, Maurice Denis, Thomas Demand, Albrecht Dürer, Martin Engelbrecht, Rainer Fetting, Friedrich Wilhelm Gmelin, Nan Goldin, Ion Grigorescu, Jean-Jacques Hauer, David Hockney, Nicolas René Jollain, Ute Klophaus, Leonard Koren, Katarzyna Kozyra, Lee Miller und David E. Sherman, Yoko Ono, Ben Patterson, Edmond Jean-Baptiste Paulin, Pablo Picasso, Monira Al Qadiri, Mary-Audrey Ramirez, Delphine Reist, Mieko Shiomi, Chiharu Shiota, Gaston de la Touche, Ben Vautier, Eugène Viollet-le-Duc, Friedrich Weinbrenner.