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In der Ausstellung “KREBBER” zeigen wir ein Konvolut von Arbeiten von Michael Krebber, die zwischen 1990 und 2001 entstanden sind.
Den Katalog zur Ausstellung können Sie vor Ort sowie über unsere Galerien in Köln und Berlin beziehen. Ende der 80er Jahre kannten wir bis auf das “Baselitz” Bild fast keine Krebber Bilder. Oliver Hardy und Stan Laurel vor dem zertrümmerten Klavier und George Simenon im weißen Dinnerjacket, ausgestellt bei uns in der Galerie Christoph Dürr in München, Daniel Buren Streifen und Allan McCollum Surrogate auf Fotokopien, zu sehen in Stuttgart bei Isabella Kacprzak, alles Fluchtwege durch die Hintertür vor der Malerei. Erst die Ausstellung bei Birgit Küng in der “Fettstrasse” brachte, nachdem Cosima von Bonin ihren Ehemann buchstäblich nicht mehr aus dem Atelier herausließ, fünf kleine, bezaubernde Bilder hervor, die bei Nacht und Nebel nach Gstaad gebracht, dort sofort von T. A. erworben und dann in Zürich ausgestellt wurden. Sofort bot ich Krebber daraufhin eine Einzelausstellung auf der Kunstmesse in Chicago (1991) an. Bedingung war die Produktion von 10 neuen Bildern. Die Hintertüren waren geschlossen, aber einige Fenster schienen noch offen. Für eine Ausstellung im Münchner K-Raum Daxer hatte Cosima von Bonin ein Pferd aus Styropor und Plastikfolie angefertigt. Krebber zeigte dort ein hervorragendes, großes Diptychon mit einem Frauenportrait. Er bat CvB das Pferd, bei dem es sich um eine unlimitierte Edition handelte, in seiner Koje in Chicago auszustellen. Zeigte das erste Bild der neuen Serie noch einen gestischen Bezug zu dem Pferdekopf, waren die folgenden Bilder fast alle mehr oder weniger monochrom zugemalt, was in den beiden letzten Bildern darin gipfelte, dass es sich bei diesen Arbeiten um zwei völlig leere weiße Leinwände handelte. Hinzu kam eine Offset Grafik und die Koje war fertig. Erstaunlicherweise war die Koje zwei Stunden vor Eröffnung zu 80% verkauft. Krebbers Malerei der 1990er und frühen 2000er Jahre bildet einen Kontrapunkt zu einer Art Archäologie der Kunst der Moderne, wie sie beispielsweise von Künstlern wie Sigmar Polke, Albert Oehlen, oder Martin Kippenberger betrieben wurde, die gerne auf humoristische Weise, nach Art des Künstlerwitzes, historische Referenzen in ihre Bilder aufnahmen. Im Gegensatz zu diesen verwendet Krebber zu dieser Zeit auf der Leinwand so gut wie niemals Worte, sondern hält sich mit seinen verschwindend fragmentarischen, im besten Sinne des Wortes “angedeuteten” Bildzitaten ans Malerische. Dabei entsteht schließlich der eigene Strich, den John Kelsey einmal treffend als “Unfinished too soon” bezeichnet hat.
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Krebber negiert seine Vorgänger nicht, er trägt sie ab. Er hat in diesen Nachwendejahren sein Kölner Umfeld, vielleicht seine Epoche quasi “entmalt” (unpainted). Dies ist sein Werk. Eine Malerei nach Krebber dürfte somit und das ist ohne Ironie gesagt, ungeheuer schwierig sein. Christian Nagel & Saskia Draxler

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