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Mit diesem Ausstellungsprojekt setzt das Künstlerhaus seine langjährige Tradition fort, Künstler einzuladen um künstlerische Arbeiten im Kontext zum Ort zu schaffen. Entfernt von den Zentren des Kunstgeschehens, in einem stetig sich verändernden räumlichen und sozialen Umfeld, ist das Leben an diesem Ort dennoch geprägt von einer Verschränkung unterschiedlichster Einflüsse. Gerade das Heraustreten aus der gewohnten Lebenswelt und das temporäre ”Einsiedeln” in eine spartanisch-nüchterne Umgebung eines Ateliers im Künstlerhaus macht es möglich, auf die Angebote eines Ortes und seines sozialen Umfeldes intensiver zu reagieren. Im Laufe der inzwischen 15-jährigen Arbeit des Künstlerhauses Schloss Plüschow sind zahlreiche derartige ortsbezogene künstlerische Arbeiten enstanden. Eine Fotodokumentation dieser Arbeiten ist Bestandteil der Ausstellung genauso wie ein Lesekabinett, das zum Studieren der in diesem Zeitraum herausgegebenen Publikationen einlädt.

Acht Künstler haben eigens für diese Ausstellung Arbeiten geschaffen, in denen sie gemäß dem Motto der Ausstellung das Innere und Äußere von Schloss Plüschow reflektieren. So verleitet Matias Bechtold den Besucher zu einem voyeuristischen Blick in ein Fenster, bei dem er unerwartetes zu sehen bekommt. Der Isländer Olafur Gislason hat seine Gespräche mit Plüschower Bürgern zu einem Dialog von Künstler und Einwohner montiert, der zum stillen Zuhören auffordert. Christian Hasucha hingegen hat in seiner Aktion ein gefundenes Grafittie eines Jugendlichen dem vorbeirauschenden Strom des Verkehrs auf der Autobahn entgegengesetzt. Heike Hamann belebt die uralte Technik der Camera Obscura in einer Rauminstallation und in einer fahrenden Kutsche neu. Jutta Konjer verzaubert einen Raum des Schlosses in Erinnerung an verflossene Zeiten mit Fundgegenständen und zeichnerischen Zitaten. Im Gegensatz dazu arbeitet Ulrike Mundt in ihrer Installation mit technischen Mitteln, wie Pumpen, Schläuchen und Stahlbecken. Jörg Schlinke setzt mit seiner Betonskulptur eine starke räumliche Behauptung in den Schlosspark. Almut Linde zeigt Fotografien aus der Arbeitsumwelt des Milchproduktionsbetriebes in Plüschow.

Entstanden sind Arbeiten, die den Ort in einem unverwechselbaren Moment konkretisieren und neue Wahrnehmungen erschließen.

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