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LACHEN
06.12.2019 - 15.03.2020

Eröffnung: Do, 05. Dezember 2019, 19 Uhr

Der Akt des Lachens ereignet sich in Grenzsituationen. Es entspringt ihnen und erzeugt sie zugleich. Mit den Ordnungen des Bekannten brechend, kann Lachen etablierte Strukturen in anarchische Krisen führen und Umsturz evozieren. Lachen ist physisch, psychisch und sozial. Es pendelt zwischen Widersprüchen, kippt von einem Phänomen in ein anderes. Gegensätze lässt das Lachen dabei auf unheimliche Art verschmelzen: Es ist zugleich kommunikativ und Kommunikation unterbrechend, Ausdruck von Kontrollverlust und gleichzeitig der Versuch eine unsichere Situation zu kontrollieren, lustvoll und verstörend, die Folge von Gefühlen und löst simultan starke Gefühle aus.

Lachen setzt ein, wenn die Sprache versiegt. Auch seine Definition entgleitet dem Definitiven. Ähnlich wie die Gegenwartskunst versucht das Lachen sich freizuspielen von den gesellschaftlichen Gesetzen und Konventionen, auf deren Folie es entsteht. Befinden wir uns beim Lachen in einer Zone der Autonomie, wie sie der Kunst zugeschrieben wird? Wenn ja, inwieweit dämmt dieser angenommene Freiraum des Lachens zugleich seine Wirkmächtigkeit ein? Antonia Baehr, Iman Issa, Stefan Klampfer, Sophia Mairer und Roee Rosen konfrontieren die Ambivalenzen des Lachens mit der paradoxalen Verfasstheit von Fotografie, Malerei, Performance, Skulptur, Ton, Video und Zeichnung.

Die Ausstellung LACHEN ist das letzte Kapitel einer Ausstellungstrilogie zu Alltagspraktiken, denen ein utopisches Moment innewohnt: Die Reihe begann 2018 mit den Ausstellungen LIEBEN und SEX.

Kuratiert von Nina Tabassomi