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Eine Kooperation zwischen dem Edith-Ruß-Haus für Medienkunst (Oldenburg) und dem Kunstverein Springhornhof (Neuenkirchen bei Soltau)

Wie nehmen wir Landschaft wahr - als reale und möglichst unberührte Natur; als reale aber durchkonstruierte Wirklichkeit oder als digitale Fantasiewelt? Was kann und soll Landschaft heute leisten? Und welche Visionen gibt es von ihrer Zukunft? Die Ausstellung Landschaft 2.0 setzt romantische Sehnsüchte und Empfindungen den Ansprüchen einer modernen globalisierten Welt und ihren Handlungsmaximen gegenüber.

Aus unterschiedlichsten Blickwinkeln wird von Künstlerinnen und Künstlern die Frage thematisiert, wie sich das Erscheinungsbild und die Wahrnehmung von Landschaften in den letzten Jahren gewandelt haben. Ökologische Veränderungen sind dabei ebenso Gegenstand der Auseinandersetzung wie die neu entstandenen digitalen Fantasielandschaften von Second Life oder anderen virtuellen Welten. Technologischer Fortschritt hat das menschliche Verhältnis zum Raum maßgeblich verändert. Global Positioning Systeme und ihre Anwendung (von Google Earth bis GIS) ermöglichen eine präzise Verortung des Anwenders im topografischen Raum, die vorher unvorstellbar war. Topografischer realer Raum und digitaler Kommunikationsraum überlagern einander. Diese Veränderungen der Wahrnehmung von Landschaft und topografischem Raum wird von den Künstlerinnen und Künstlern der Ausstellung reflektiert.

Die KünstlerInnen der Ausstellung haben unterschiedliche Strategien entwickelt, sich mit diesem komplexen Thema auseinanderzusetzen. Vaughn Bell, Wapke Feenstra, David Hahlbrock und Ursula Damm werfen einen Blick zurück auf historische Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf heutige Landschaftsstrukturen. Beate Gütschow nimmt Bezug auf die traditionelle Landschaftsdarstellung. Susan Collins reflektiert die Veränderungen unserer Landschaft durch technologische und globale Entwicklungen. Ulu Braun und Thiago Rocha Pitta entwickeln utopische Ideen und Konzepte einer zukünftigen nachhaltigen Landschaftsplanung. Janice Kerbel, Jane Prophet, Rachel Reupke und Monika Studer/Christoph van den Berg schaffen digitale Erlebnisräume und Modellwelten. Um das Verhältnis von Körper, Blick und Perspektive in virtuellen Landschaften geht es in der Installation von Katrin Sigurdardottir. Praktiken des Lesens und der Vermessung von Landschafsräumen mittels neuer Technologien und deren Umsetzung in ästhetische und akustische Information (GPS, Google-Maps) sind Thema der Arbeiten von C5 Landscape Initiative, Büro für Unabwägbarkeiten, Masaki Fujihata, Teri Rueb und Thomson & Craighead, die Datenmaterial über Landschaft hör- und erfahrbar machen.

Für die Ausstellung sind mehrere ortsspezifische Arbeiten entwickelt worden, die den medial vermittelten Raum thematisieren und untersuchen. Technische Medien werden eingesetzt, um diese neuen Praktiken des Lesens und Vermessens von Räumen für neue ästhetische und akustische Erfahrungen zu nutzen.

Entsprechend findet die Ausstellung nicht nur in den Ausstellungsräumen des Edith-Ruß-Hauses für Medienkunst und des Springhornhof Neuenkirchen statt, sondern sie ist in den öffentlichen Raum erweitert. Die Besucher werden eingeladen, ausgestattet mit GPS System und tragbarem Computer, den umliegenden Landschaftsraum neu zu entdecken und zu erforschen. Diese Interventionen im öffentlichen Raum beschäftigen sich mit Fragen von Geschichte von Landschaft und urbanem Raum, von Landschaft und Körper, Schall- und Klangräumen.

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Landschaft 2.0
Eine Ausstellung zu Realität und Künstlichkeit von Landschaft
Kuratorinnen: Bettina von Dziembowski, Sabine Himmelsbach

Künstler: Vaughn Bell, Ulu Braun, Büro für Unabwägbarkeiten , Susan Collins, C5 Landscape Initiative , Ursula Damm, Wapke Feenstra, Masaki Fujihata, Beate Gütschow, David Hahlbrock, Janice Kerbel, Jane Prophet, Rachel Reupke, Thiago Rocha Pitta, Teri Rueb, Katrin Sigurdardottir, Studer / van den Berg, Jon Thomson & Alison Craighead