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Zum ersten Mal seit mehr als dreißig Jahren wird die US-amerikanische Künstlerin Lee Bontecou in Europa mit einer Ausstellung gewürdigt. Anlässlich ihres 80. Geburtstages gibt das ZKM einen kleinen Einblick in ihr innovatives Schaffen der 1960er-Jahre. Außergewöhnliche dreidimensionale Wandarbeiten machten Bontecou, als eine der wenigen Frauen in der damaligen Kunstszene, zu einer bedeutenden Künstlerin. Die Ausstellung Lee Bontecou. Insights zeigt eine Auswahl ihrer international anerkannten Werke der 1960er-Jahre.

Die 1960er-Jahre des 20. Jahrhunderts brachten die meisten Neuerungen mit sich: Minimal Art, Pop Art, Concept Art, Arte povera aber auch Performance und Happening etablierten sich als Kunststile. Doch nicht nur die Ideen, auch im Bereich der verwendeten Materialien wurden in der Kunst neue Wege beschritten. Eine der wenigen Frauen, die in der westlichen Kunstszene der damaligen Zeit eine bedeutende und international anerkannte Position einnahm, war Lee Bontecou (*1931). In vielen wichtigen Ausstellungen war sie mit Arbeiten vertreten, so etwa 1961 bei der Biennale von Sao Paolo oder 1964 bei der documenta III in Kassel. Bontecou kann darüber hinaus als artist’s artist bezeichnet werden, denn zahlreiche Künstler haben sich von ihrem Werk inspirieren lassen.

Unter dem Eindruck der technischen Errungenschaften in Wissenschaft und Raumfahrt sowie einer neuen kunstimmanenten Materialästhetik schuf Lee Bontecou ein sehr eigenständiges Werk. Ausgehend von zunächst figurativen Skulpturen und abstrakten Rauchzeichnungen entstanden ab dem Ende der 1950er-Jahre große dreidimensionale Wandarbeiten, die zugleich Bild, Relief und Skulptur sind. Ein zunehmend komplexer werdender Materialeinsatz, die Dynamisierung des Alltags sowie die Ästhetik der Pop Art prägten die Wandskulpturen von Lee Bontecou schließlich zum Ende der 1960er-Jahre. Auch das umfangreiche zeichnerische Werk spiegelt diese Einflüsse vielfältig wider.