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Wir zeigen die erste gemeinsame Ausstellung der New Yorker Künstler Leon Golub und Nancy Spero, die seit 1991 immer wieder mit Einzel-ausstellungen in der Galerie präsent waren. Beide haben in ihren gesellschaftskritischen Arbeiten seit den frühen 50er Jahren Krieg und Gewalt thematisiert. Für dieses Lebenswerk erhielten sie 1996 den Hiroshima Art Prize, den weltweit renommiertesten Kunstpreis. Leon Golub war im letzten Jahr Teilnehmer der documenta 11, Nancy Spero war 1997 bei der documenta 10 vertreten.

Nancy Spero verwendet Frauenbildnisse aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen, die sie als Prototypen in ihre Collagen einfügt. Sie löst diese damit aus ihrem ursprünglichen Kontext und stellt sie in neue Zusammenhänge. Für Nancy Spero, die seit 1972 ausschließlich Frauen darstellt, ist die Weltgeschichte eine Geschichte der Kriege und damit auch eine Geschichte der Frauen - eine Geschichte der Opfer sowie des Überlebens. Permanente Wandfresken von Nancy Spero entstanden in den USA (U-Bahn-Station Lincoln Centre in New York) und in Europa, drei davon in Österreich: im Ronachertheater Wien, im Jüdischen Museum Wien und im Heeresspital Innsbruck.

Leon Golub hat sich in den letzten Jahren von der expliziten Darstellung konfrontations-geladener Bilder abgewandt. Seine Kommentare bleiben aber auch in den neueren Arbeiten sardonisch, manchmal auch scharf. Sie unterstreichen die Aktionen auf der Leinwand und widersprechen ihnen zugleich. Hunde, Löwen, Cyborgs repräsentieren Elemente der Aggression, des Unheimlichen und des Irrationalen.

"I have pictured some of the events and some of the kinds of experiences that undercut our current world pictures, that is to say the effects of power and domination, the uses of interrogation to control dissidence or opposition, how such behaviours effect the consciousness and psychic responses of victimizers and victims and also to indicate some of the public and private behavioral gestures of men acting out real time reactive scenarios." (Leon Golub)

(Ausgewählte Texte von Leon Golub 1948-1996, Do Paintings Bite?, hrsg. von Hans-Ulrich Obrist, Cantz 1997.)

Pressetext

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Leon Golub und Nancy Spero