press release only in german

„His correspondent art travels long distances, enlisting that ever-available collaborator, the postal service. Don’t call him the Unabomber of Art – just count yourself lucky if you get an envelope from Germany, open it, and find one of Brown’s delicately augmented and annotated photographs, a mini-frieze, or skillfully garbled letter. Then write him back.“ Loren Goodman, in: Artforum, Vol XLIII, Nr. 6, Februar 2005, S. 74.

Vor drei Jahren erhielt Ingvild Goetz ihren ersten Brief eines gewissen Ken Brown, dem bis heute zahlreiche weitere folgten. Während diese Korrespondenz anfangs nur sporadisch in der Sammlung Goetz eintraf, häuften sich die Briefe innerhalb des letzten Jahres. Mit der krakeligen Handschrift des Absenders auf dem Umschlag fielen die Briefe innerhalb der üblichen durchgestylten Korrespondenz auf. Fast täglich fanden sich in diesen unscheinbaren weißen Briefumschlägen collagierte Fotografien, bemalte Postkarten, beschriebene Notizzettel oder kleine mit Texten versehene Skizzen. Obwohl ihr der Absender vollkommen unbekannt war, hob Ingvild Goetz diese Korrespondenz auf, ordnete die Briefe nach Eingangsdatum und begann, Brown in regelmäßigen Abständen zu antworten. Mittlerweile befinden sich über 600 Briefe in ihrer Sammlung.

Auf gleiche Weise verschickt Ken Brown seine Briefe an etwa 20 Personen. Der 1952 in Texas geborene amerikanische Künstler lebt und arbeitet seit 1992 in München. Seine Arbeiten erscheinen witzig und spontan, sind jedoch oft sehr kritisch und hinterfragen unser alltägliches Leben und Denken durch intuitives Zusammenfügen von Text und Bild. Die Adressaten entstammen einerseits seinem privaten Umfeld, andererseits sind es ihm vollkommen unbekannte Personen, denen er eine Freude machen möchte. Sein Ziel ist es, diese Personen an seinem Leben teilhaben und wissen zu lassen, dass er an sie denkt und mit ihnen zu kommunizieren. Die Motive reflektieren teilweise sein Privatleben oder sind assoziative und zufällig zusammengefügte Bilder und Texte. Brown weiß dabei selbst nicht immer, was mit seinen Briefen geschieht. Heben die Adressaten die Korrespondenz auf? Freuen sie sich darüber? Schmeißen sie die Briefe ungelesen weg? Fühlen Sie sich bedroht? Reagieren sie auf seine Briefe oder ignorieren sie diese? Je nachdem wie die Reaktionen auf seine Briefe ausgefallen sind, hat sich die Liste der Personen, die Brown anschreibt ganz von selbst modifiziert.

In einer Studioausstellung zeigt die Sammlung Goetz nun eine kleine Auswahl dieser Korrespondenz aus den Jahren 2002 bis 2005.

Pressetext

only in german

Letters from K.B. to I.G.
Ken Brown