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Symposium am 8. September 2008

Hans Arp und seine Frau Sophie Taeuber-Arp sind Namenspatrone des Arp Museum Bahnhof Rolandseck im nördlichen Rheinland-Pfalz, dessen von Richard Meier gestalteter Neubau im Herbst 2007 feierlich von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem rheinlandpfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck eröffnet wurde. Das Künstlerpaar gehört zweifellos zu den wegweisenden Gestaltern der klassischen Moderne. In einer aktuellen Ausstellung (18.04. – 28.09.2008) wird nun Licht auf die dem Land Rheinland-Pfalz gehörenden Arp-Bestände des Museums geworfen, und zwar in zweifacher Hinsicht: erstmals scheint das Tageslicht ungefiltert durch die gläserne Decke des Museumsneubaus von Richard Meier. Gleichzeitig soll ein Symposium am 8. September 2008, welches das Museum zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e.V. veranstaltet, Licht in die Diskussion um die Thematik posthumer Güsse bringen.

Die Arp-Ausstellung Das Land Rheinland-Pfalz erwarb zwischen 1996 und 2003 gut 400 Werke des Künstlerpaares, dazu gehören Skulpturen und Reliefs aus Metall, Marmor oder Holz, Papier- und Textilarbeiten sowie einige seltene gemeinschaftliche Arbeiten. Einen Schwerpunkt der geplanten Ausstellung bildet nun das plastische Werk Hans Arps. Unter dem natürlichen Oberlicht der beiden großen Ausstellungssäle, die erstmalig geöffnet werden, finden seine fließenden, durch die Natur inspirierten Formen in der offenen Architektur Richard Meiers eine ihnen entsprechende Präsentation. „Licht auf Arp“ – das bedeutet „heraus aus dem Bereich der Mutmaßungen ins Offensichtliche“, so Direktor Prof. Dr. Klaus Gallwitz über das Konzept seiner Ausstellung. Alles andere als eine Schattenfigur: Im abgedunkelten Kabinett auf der gleichen Etage führen die zum Teil lichtempfindlichen Textilarbeiten, Zeichnungen, Gemälde und Reliefs in das Werk Sophie Taeuber-Arps ein, die als Schlüsselfigur der konstruktiven Kunst in der Schweiz gilt. In ihren geometrisch-abstrakten Arbeiten variiert sie klare vertikal-horizontale Kompositionen mit rhythmisch bewegten Linien. Figuren und gegenständliche Motive deutet sie nur symbolhaft an.

Das Symposium im September Zu dem Symposium „Posthume Güsse“ lädt das Museum gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Bildhauermuseen und Skulpturensammlungen e.V. ein. Um die anhaltende Diskussion über die Gusstechniken bei Arp zu objektivieren, sollen Unabhängige Sachverständige und Fachreferenten Vorträge zum Thema halten und Fragen des Publikums beantworten, die sich allgemein um Praxis und Regelung posthumer Güsse drehen. „Damit“, so der Vorsitzende der Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, „wird das lang gehegte Vorhaben umgesetzt, eine offene Diskussion über posthume Güsse zu führen.“ Hofmann-Göttig ergänzte: „Der Umgang mit dem plastischen Werk von Hans Arp dient dabei als ein Einstieg in das komplexe Thema, bei dem mangelnde Sachkenntnis, fälschliche Sprachregelungen und mangelnde Transparenz an vielen Orten zu Missbräuchen und Misständen führen.“ Behandelt werden sollen die Regelung urheberrechtlicher Verwertung, das Folgerecht und Steuerfragen, die Auflagen, Ausführung und Kennzeichnung von Güssen, die Vervielfältigungs- und Nutzungsrechte, die Bestimmung festgelegter Materialien und Größe, der Umgang mit existierenden Bronzegüssen zu Lebzeiten und posthum, schließlich die wissenschaftliche Behandlung in Sammlungs- und Werkverzeichnissen, zuletzt und von größtem Einfluss die merkantilen Interessen durch Kunsthandel und Markt. Das Symposium endet mit einem Podiumsgespräch mit den Beteiligten. Eingeladen sind unter anderem: Dr. Eduard Beaucamp, Prof. Dr. Henrik Hanstein, Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Prof. Dr. Gerhard Pfennig sowie Prof. Dr. Peter Raue. Dr. Gottlieb Leinz, Wilhelm Lehmbruck-Museum, Duisburg, und Vorsitzender des Arbeitskreises, zu dem geplanten Symposium dazu: “Unsere Arbeitsgemeinschaft kann ihrerseits reiche Erfahrungen mit dem Bestand, Umgang und der Gusspraxis für mehr als 30 deutsche Skulpturensammlungen einbringen. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.“

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Licht auf Arp