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Der Deutsche Bundestag zeigt ab 29. November 2005 in seinen neu eröffneten Ausstellungsräumen die Ausstellung «Licht Bild Skulptur – Skulpturen von Bernhard Heiliger im Blick der Fotografen«. Die Ausstellung ist als Parallel-Ausstellung zu der Heiliger-Retrospektive im Martin-Gropius-Bau konzipiert. Dort wird die Skulptur «Kosmos 70« im Lichthof des Gebäudes präsentiert. Sie hing viele Jahre in der Westeingangshalle des Reichstagsgebäudes. Der Deutsche Bundestag stellte sie jetzt für die Retrospektive als Leihgabe zur Verfügung.

Die Ausstellung im Deutschen Bundestag veranschaulicht, wie kongenial zeitgenössische Fotografen Skulpturen Bernhard Heiligers inszeniert haben. Skulpturen werden durch Unterschiede in der Lichtführung und in der Wahl von Blickwinkel und Hintergrund zu «Lichtbildern« und entfalten so im zweidimensionalen Medium des Papierbildes ihre eigene, einzigartige Wirkung. Für die allgemeine Wahrnehmung des bildhauerischen Werkes von Bernhard Heiliger sind diese Inszenierungen auf Papier nicht weniger bedeutsam als die unmittelbare Anschauung der Werke, da die Fotografien über Zeitungen und Kunstzeitschriften eine größere Öffentlichkeit erreichen als die Skulpturen selbst. Eine besondere Spielart der Inszenierung stellt das Medium des Kunstfilmes dar. So ist in der Ausstellung ein Film zu sehen, den der Regisseur Herbert Seggelke zusammen mit dem Komponisten Boris Blacher über die Skulptur «Kosmos 70« als Gesamtkunstwerk aus bewegtem Bild und dem Klangkörper der Musik geschaffen hat.

Mit dieser Ausstellung setzt der Deutsche Bundestag seine Reihe zum Thema «Politik und Kunst & Kunst und Politik« fort in Würdigung der Tatsache, dass Bernhard Heiliger für das Reichstagsgebäude mit der Skulptur «Kosmos 70« ein Werk geschaffen hat, das in der Zeit der Teilung Deutschlands geradezu als Symbol des Freiheitswillens und des demokratischen Selbstverständnisses verstanden wurde. Gleichen symbolischen Rang besitzt die Porträtbüste Ernst Reuters, der wie wohl kein anderer Politiker den Widerstands- und Selbstbehauptungswillen der Berliner gegen die Diktatur des SED-Regimes verkörperte. Die Ausstellung untersucht daneben das Medium der Fotografie und des bewegten Bildes in seinem Changieren zwischen Dokumentation und künstlerischer Inszenierung. Die Ausstellung wird kuratorisch betreut von Janos Frecot, dem ehemaligen Leiter der Fotografischen Sammlung in der Berlinischen Galerie, und von Andreas Kaernbach, dem Leiter des Ausstellungsbereiches im Marie- Elisabeth-Lüders-Haus.

Pressetext

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Licht Bild Skulptur
Skulpturen von Bernhard Heiliger im Blick der Fotografen
Kuratoren: Janos Frecot, Andreas Kernbach