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2010 ist ein großer Teil des Nachlasses als Dauerleihgabe nach Penzberg gekommen. Damit befinden sich Arbeiten Heinrich Campendonks aus allen Schaffensphasen und in allen Techniken in der Penzberger Sammlung.

Unsere zweite Campendonk Ausstellung in diesem Jahr zeigt zudem zahlreiche internationale Leihgaben: vom Stedelijk Museum Amsterdam, Gemeentemuseum Den Haag, Musée d'Art Moderne Strasbourg, Museum Ludwig Köln sowie zahlreiche Werke von Privatsammlungen aus Belgien, Deutschland und der Schweiz. Die besondere Handschrift, die Vielfalt im Lebenswerk dieses Künstlers und die spröde Schönheit seiner in subtiler Farbigkeit leuchtenden Werke werden in dieser Ausstellung erkennbar.

Die Bilder aus der Zeit der „Blauen Reiter“ waren für ihn erst der Einstieg in das eigene Kunstschaffen. Seine gesteigerte Farbwahrnehmung und ein oftmals ekstatischer Schaffensprozess führten ihn zu Bildern mit einer delikaten und dennoch hochexpressiven Farbigkeit. Sein reiches Lebenswerk führt jedoch - anders als das von Marc, Macke und Kandinsky -weiter bis in die 50-er Jahre und zeigt die individuelle künstlerische Entwicklung in ihrer zeithistorischen Bedingtheit.

Nach seiner Emigration während der NS Zeit verweigerte Heinrich Campendonk einen Anschluß in den wiederentstehenden deutschen Kunstausstellungsbetrieb. Dadurch entstand die merkwürdige Konstellation, dass er als renommierter Künstler zwar in den internationalen Museen präsent ist, zugleich aber vielen nicht bekannt wurde. Für Penzberg bedeutet das heute einen Glücksfall. Erlaubt es doch, hier das erste Spezialmuseum zu diesem Künstler einzurichten und damit einem breiten Publikum seine Entdeckung zu ermöglichen.

„Ich male mit der Sonne“

Zweiter Ausstellungsort ist die Kirche Christkönig. Dort sind mehrere Fenster Heinrich Campendonks fest eingebaut, darunter das berühmte „Passionsfenster“ von 1937. Campendonk schuf es für den niederländischen Pavillion der Weltausstellung in Paris. Gegen das konkurrierende Werk "Guernica" von Picasso erhielt Campendonks Arbeit den Grand prix.

Weitere Fenster werden in Lichtkästen präsentiert, zwei davon auch von Campdonks Lehrer Jan Thorn Prikker.

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LICHT. FARBE. EINSAMKEIT
Heinrich Campendonk - Ein blaues Leben
(mit einigen Arbeiten von Johan Thorn Prikker)