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Im Rahmen von Lina Hermsdorf. Vantage Point:

Lesung und Gespräch mit Dean Kissick
Donnerstag, 29. Juni um 19 Uhr

Wir freuen uns, Dean Kissick am Donnerstagabend im Künstlerhaus Bremen begrüßen zu dürfen. Auf Einladung von Lina Hermsdorf wird der Autor u.a. aus seinem Debütroman The Grove lesen, an dem er gerade schreibt, und der von zwei Künstlern erzählt. Einer von ihnen gestaltet einen Roboter als Doppelgänger und der andere will erleben, wie es sich anfühlt ein Wal zu sein.

Neben Auszügen aus dem Buch, das größtenteils in Los Angeles geschrieben wurde und spielt, wird Kissick aus seinen tagebuchartigen Rezensionen über die documenta und die Skulptur Projekte Münster lesen. Letztere Texte fließen in seine literarische Praxis ein – wie beispielsweise auch seine Rezension über Hieronymus Boschs Ausstellung. Wir werden in dieser Konstellation über seine Auseinandersetzung mit der Figur des Doppelgängers sprechen, die in Hermsdorfs Ausstellung eine zentrale Rolle spielt.

Dean Kissick schreibt eine monatliche Kolumne The Downward Spiral im Spike Magazin und veröffentlichte kürzlich Beiträge in der Vice Fiktion Issue und in Somesuch Stories Teil 1 und 2.

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Im Rahmen von Lina Hermsdorf. Vantage Point:

Gespräch mit der Künstlerin Lina Hermsdorf
Donnerstag, 15. Juni 2017, 19 Uhr

Acht Röntgenbilder vom Thorax des britischen Künstlers John Latham, der Performer Casper-Malte Augusta, eine Trennwand aus Glas und eine Audioarbeit mit digitalen und analogen Stimmen treffen aufeinander in Vantage Point. Die Ausstellung von Lina Hermsdorf entzieht sich Kategorisierungsversuchen. Sie arbeitet mit der Erfahrung des Besuchers und erforscht das Zusammenspiel von Raum, Körper und Sprache.

Am Donnerstagabend spricht die Künstlerin über ihr Projekt, dessen zweiter Teil im Oktober im Flat Time House, London, zu sehen sein wird.

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Ausstellung:
LINA HERMSDORF
VANTAGE POINT

Eröffnung: Freitag, 19. Mai 2017 um 20 Uhr
20. Mai – 13. August 2017

Eine Performance mit Caspar-Malte Ausgusta findet am Eröffnungsabend und am Samstag, den 20. Mai ab 14 Uhr statt.

Lina Hermsdorfs Ausstellungen beruhen auf zeit-basierten Prozessen, in deren Zentrum die Erfahrung des Besuchers steht. Ihre Auseinandersetzung mit biologischen und physikalischen Phänomenen mündet in nicht-linearen Narrationen, die das Grundgerüst ihrer Werke bilden. Diese materialisieren sich in Installationen und Performances, die das Zusammenspiel von Raum, Körper und Sprache erforschen.

Für das Künstlerhaus Bremen hat die deutsche, in London lebende Künstlerin ein neues Projekt entwickelt, das sowohl installativ als auch akustisch agiert und die Präsenz der Transparenz in der heutigen Gesellschaft reflektiert. Über ihre Materialeigenschaft hinaus ebnet Transparenz den Weg für einen phantasierten, unbegrenzten Zugang zu Informationen aller Art und zum Anderen. Ihre Eigenschaft, getrennte Räumlichkeiten in einem Blick erfassen zu lassen ohne sie zu begehen, wird von Hermsdorf dem Motiv des Doppelgängers gegenübergestellt – ein Protagonist, der sich gleichzeitig an zwei Orten befindet. Häufig in der Literatur und der bildenden Kunst der deutschen Romantik zu finden, bildet er ein nie vollständig erfassbares, undurchdringliches Pendant zur Allgegenwart des systematischen, informationssammelnden Blickes. Er ist in der Performance und in einer Audio Arbeit präsent, die im Riss zwischen dem Sichtbaren und dem Inneren handeln und Fragen zur Zirkulation, Zugänglichkeit und Entgrenzung aufwerfen. Die von der Transparenz verursachte Trennung zwischen visueller und körperlicher Erfahrung wird ebenfalls im Titel angedeutet: Er weist auf die Reduzierung des Körpers auf das Auge hin und auf die vermeintliche Macht, die mit der Möglichkeit assoziiert wird, alles sehen zu können.

Lina Hermsdorf (*1985 in Hamburg) studierte Angewandte Theaterwissenschaft bei Heiner Goebbels an der Universität Gießen und Freie Bildende Kunst an der Städel-schule in Frankfurt am Main. Ihre Arbeiten wurden bereits u.a. im Museum Abteiberg Mönchengladbach, im Portikus, Frankfurt und in der Kunsthalle Baden-Baden gezeigt. Ihre Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit Flat Time House in London statt, ehemals das Atelier und Wohnort von John Latham, dessen Arbeit in Bremen in Form von Röntgen Aufnahmen seines Thoraxes nach einem Unfall zu sehen ist. Das zweite Kapitel des Projektes wird im Oktober dieses Jahres dort eröffnen.

Mehr Informationen zum Rahmenprogramm von Lina Hermsdorfs Ausstellung finden Sie am Ende des Newsletters.

Ein Abend der Kunst:
Die Kunstinstitutionen auf und in der Nähe des Teerhofs feiern einen Abend der Kunst mit der Eröffnung von drei Ausstellungen:

um 19 Uhr in der Weserburg | Museum für moderne Kunst
um 19:30 Uhr in der GAK Gesellschaft für aktuelle Kunst
um 20 Uhr im Künstlerhaus Bremen

Ab 19.00 Uhr sind alle Häuser geöffnet und ab 21 Uhr gibt es Speisen, Getränke und Musik in der Kulturküche.