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Lluis Cera, geb. 1967 in Barcelona Das Zitat von Herbert Marcuse „obgleich sinnlich und daher empfänglich ist die ästhetische Vorstellungskraft schöpferisch: aus seiner eigenen freien Synthese heraus entsteht die Schönheit“, entspricht voll und ganz Cera’s Arbeit. Cera arbeitet unglaublich sensibel und exakt – Marmor wird scheinbar weich wie ein Kissen, präzise sind die Verbindungen der verschiedenen Materialien. Er dringt mit seinen Skulpturen in ein kreatives Universum vor. Bei den unterschiedlichen Materialien – vor allem bei Marmor, Granit, Eisen, Bronze – ist Sachkenntnis angesagt. Alle Verbindungen müssen millimetergenau passen. Die Beschaffenheit des Materials wie Härte, Struktur, Faserung, Farbe muss beherrscht sein. Von der figürlichen Form kommend, wurde für Lluis Cera zunehmend die Abstraktion wichtig. Das Gegenständliche wird aber nicht vernachlässigt. Oft sind die weich und leicht wirkenden Formen des Carrara-Marmor in massivem Eisen eingebettet oder mit anderen Materialien verzahnt. Je nach gewähltem Material werden literarische Texte oder Textfragmente, teils in verschiedenen Sprachen, in die Skulpturen eingemeißelt oder aufgetragen. Seit Beginn seiner Bildhauer-Karriere ist es für Lluis Cera ein Bedürfnis seine Skulpturen in harmonischem Einklang mit der Literatur und klassischer Musik zu verbinden. Nicht nur künstlerisches Können, sondern auch ein hervorragendes Einfühlungsvermögen, sowie äußerste Präzision in der technischen Ausführung beweist Lluis Cera bei der Schaffung seiner Skulpturen. Im Geiste wohnt die Erinnerung. Lluis Cera setzt seine Gedanken und Erinnerungen in eindrucksvoller Weise um. Seine Werke finden weltweit Bewunderung und Käufer. Eine 7 m hohe Skulptur steht z.B. in Süd-Korea. Auch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Berlin ist im Besitz einer Arbeit von Cera. Zell a.H. begrüßt seine Besucher am Stadteingang seit 2011 mit „Hommage an Hermann Hesse“ in Travertin-Marmor und Eisen von Lluis Cera.

Hildegard Esslinger, geb.1939 in Danzig In den Arbeiten von Hildegard Esslinger spielt die Linie eine bedeutende Rolle. Allerdings nicht die, die beschreibt, die abgrenzt, sondern die eigenständige, aktive Linie, die oft durch begleitende Parallel-Linien verstärkt wird. Ihre Ölzeichnungen bilden ein Aktionsfeld, in dem die Linien mit Formen und Farben in Dialog treten, der meist auch kontrovers ausgetragen wird. Überall schwirren Linien im Stadtraum herum. Sie kommen von irgendwo her und ziehen irgendwo hin. In ihren Bildern bannt die Künstlerin diese Linien und bietet ihnen ein Aktionsfeld. Zu den ungewöhnlichen Bilderfindungen gehört die Reihe der Asphalt-Zeichnungen, die die Künstlerin sei 1994 einsetzt.

Friederike Oeser, geb.1959 in Nürnberg Oeser’s Arbeiten zeugen von starker Präsenz. Leuchtende Farben, locker zusammengefügte unterschiedliche Formelemente und die Intensität der Arbeiten vermitteln ihre positive Grundstimmung. Die „Cut Outs“ und die Pastelle der Künstlerin lassen den Betrachter teilnehmen an allem, was das Leben ausmacht – sei es unbedeutend oder großartig. Die Interpretation liegt völlig beim Betrachter; die Künstlerin will in keiner Weise diesen Prozess durch irgendwelche Hinweise einschränken. Ihr Kommentar: „Ich arbeite an öffentlich zugänglichen Orten, um Dinge, die ich sehe, höre oder lese, in eine neue Sprache zu transformieren.“ Friederike Oeser ist mit „Long Island“ auch Teilnehmerin der dritten Zeller Kunstwege, die ebenfalls am 24. Mai 2014 in Zell a.H. ihren Anfang nehmen.